Zusammenfassung
Seit dem 1. Januar 1999 ist die deutsche Währung, die Deutsche Mark (DM), Teil eines europäischen Währungsverbundes, dessen Zustandekommen Deutschland mit der Unterschrift zum Vertrag von Maastricht (1992) zugestimmt hat. Ab dem 1. Januar 2002 verschwand die DM auch als formales Zahlungsmittel und machte im Zahlungsverkehr dem Euro Platz. Die Währungsunion fixiert die Austauschverhältnisse zwischen den nationalen Währungen der Euro-Länder. Sie ergänzt systemlogisch die durch den europäischen Binnenmarkt erreichte weitgehende wirtschaftliche Integration der EU. Dies ist nicht unproblematisch, weil eine gemeinsame Währung die Annäherung der Wirtschafts-, Haushalts- und Steuerpolitik der EU-Länder impliziert. Ohne eine gemeinsame Währung führt beispielsweise eine Situation, in der ein Land dauerhaft mehr einführt als es ausführt, zu einer Abwertung der Währung dieses Landes. So führen Griechenland, Spanien und Italien heute mehr Waren ein als aus, sie müssen jedoch wegen ihrer Mitgliedschaft in der Eurozone keine Währungsabwertung befürchten. Eigentlich müsste in diesen Ländern nun jahrelang Lohnverzicht geübt werden, um deren Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen, aber wer soll eine solche Politik durchsetzen? Abhilfe könnte eine stärkere Koordination der Wirtschaftspolitik der Euro- Länder schaffen, die aber politisch bisher schwer fällt. Eine Hochzinspolitik der EZB fällt als Instrument zur Dämpfung der Nachfrage in nur wenigen EU-Ländern aus, weil sie für alle EU-Länder gilt, mithin auch für diejenigen, die niedrige Zinsen volkswirtschaftlich vertragen.
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Wichtige Literatur
Marsh, David: Die Bundesbank. Geschäfte mit der Macht. München 1992.
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Ortwein, Edmund: Das Bundeskartellamt. Eine politische Ökonomie deutscher Wettbewerbspolitik. Baden-Baden 1998.
Schader-Stiftung (Hrsg.): Die Zukunft der Daseinsvorsorge. Darmstadt 2001.
Wagener, Andreas: Die Europäische Zentralbank. Wiesbaden 2001.
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Müller, M.M., Sturm, R. (2010). Besondere Institutionen der deutschen Wirtschaftsordnung. In: Wirtschaftspolitik kompakt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92339-0_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92339-0_4
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