Zusammenfassung
Die Idee des Grundeinkommens findet in konträren politischen und sozialen Gruppen Zustimmung. Dieses transzendierende Moment legt die Frage nahe, inwieweit die Idee an strukturelle Wertmuster und subjektive bzw. kollektive Werteorientierungen anknüpft, die quer zu den politischen Lagern bzw. klassischen Wohlfahrtsregimetypen sozialdemokratisch-liberal-konservativ angesiedelt sind. Einen ersten Zugang bilden in diesem Zusammenhang Gerechtigkeitskonzepte. Dabei kann kritisch vermutet werden, dass der Begriff der Gerechtigkeit auch als Chiffre bzw. als symbolische Politik verwandt wird. Umso wichtiger erscheint eine Klärung der jener Idee zugrundeliegenden Werteorientierungen. Werte übernehmen eine generative Funktion für die Herausbildung von Interessen und neuen Institutionen. Gegen die Dominanz der Leistungs- und Arbeitsethik im modernen Sozialstaat argumentieren die Befürworter des Grundeinkommens für einen umfassenden Arbeitsbegriff und für eine Integration von Freiheit und Solidarität in den Werten von Anerkennung und Teilhabe. Die vorliegende empirische Studie basiert auf der Deutungsmusteranalyse qualitativer Interviews mit mittleren und höheren Verantwortungsträgern aus Politik, Sozialer Arbeit und Wirtschaft. Sie zeigt deren ambivalente Werteorientierungen zur Idee des Grundeinkommens, aber auch Wege, diese Ambivalenzen auszuhalten und einer Synthese zuzuführen.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Opielka, M., Müller, M., Bendixen, T., Kreft, J. (2010). Einleitung: Fragestellungen und Design der Studie. In: Grundeinkommen und Werteorientierungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92309-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92309-3_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17341-2
Online ISBN: 978-3-531-92309-3
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