Zusammenfassung
Längst ist es gang und gäbe, eine Geschichte der Internationalen Beziehungen nicht mehr auf eine „Große Politik der Kabinette“ zu beschränken, sondern diplomatisches Handeln sehr viel breiter sozial- und kulturgeschichtlich zu verankern, auch sehr viel stärker zu transnationalisieren. Mehr als früher gerät dabei das grenzüberschreitende Interagieren von Menschen, Organisationen und Staaten ins Blickfeld sowie die übernationalen Strukturmuster und Austauschprozesse, die daraus im Zeitverlauf erwachsen sind. Besonderes Augenmerk gilt in diesem Zusammenhang zivilgesellschaftlichen Akteuren und Akteursgruppen, denen eine hohe Relevanz als transnationale Mittler und maßgebliche Schrittmacher beim Aufbau von Kommunikationsstrukturen und Netzwerken unterhalb der offiziellen Politikebene zukommt. Sind lange Zeit verhärtete Fronten zwischen klassischen Diplomatiehistorikern und den Verfechtern einer Geschichte Internationaler Beziehungen bzw. einer Internationalen Geschichte zu konstatieren gewesen, so zeichnet sich nunmehr ein immer breiterer Konsens darüber ab, dass ein starres Gegenüberstellen von gouvernementalen und zivilgesellschaftlichen Akteursgruppen wenig Sinn macht. Bevorzugt wird ein Interdependenzmodell, in dessen Rahmen von Fall zu Fall auszuhandeln wäre, über welche Ressourcen und Einflüsse diese oder jene Akteure zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügen.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Hüser, D. (2010). Zivilgesellschaftliche Mittler im kurzen 20. Jahrhundert. In: Vogel, W. (eds) Frankreich Jahrbuch 2009. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92259-1_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92259-1_12
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17348-1
Online ISBN: 978-3-531-92259-1
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