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Der Kriminelle: Wie Subjekte „Täter“ werden

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Jugendkriminalität als Kulturkonflikt
  • 4457 Accesses

Zusammenfassung

Die Frage nach einem „Täter“ spielt offensichtlich eine entscheidende Rolle bei der Beschäftigung mit Kriminalität. Um seine Schuld und Verantwortung kreisen wesentliche Teile strafjuristischer und kriminalitätswissenschaftlicher Diskussionen. Kriminalitätstheorien und -diskurse lassen sich danach unterscheiden, ob und auf welche Weise sie einem der Kriminalität Beschuldigten zurechnen, für das in Frage stehende Ereignis verantwortlich zu sein oder nicht. Die meisten theoretischen Ausführungen zu Jugendkriminalität unterstellen, ein „Täter“ sei durch objektivierbare Faktoren zu kriminellem Verhalten prädisponiert. Diese positivistischen Theorietraditionen, so resümiert Matza (1964, 3ff), stellen den individuellen Akteur in den Mittelpunkt. Dies erfolgt auf sehr unterschiedliche Art und Weise, jedoch mit der gemeinsamen Referenz, dass seine Motivation zur Deliktbegehung aus Bedingungen abgeleitet wird, die seine Entschlussfähigkeit einschränken. Sie negieren durch die Konstruktion von Kausalfaktoren in unterschiedlich hohem Maße sein Potential zu freier Entscheidung und konstituieren hierüber die Annahme, dass sich der Betreffende von Anderen, nicht kriminell Handelnden unterscheide. Trotz aller Differenzierungen, verschiedener theoretischer Integrationsversuche und multifaktorieller Anliegen glauben sie an den „positive delinquent“ (ebd., 13).

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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH

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Dollinger, B. (2010). Der Kriminelle: Wie Subjekte „Täter“ werden. In: Jugendkriminalität als Kulturkonflikt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92197-6_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92197-6_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-17154-8

  • Online ISBN: 978-3-531-92197-6

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