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Das Kriminelle: Kämpfe um „leere Signifikanten“

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Jugendkriminalität als Kulturkonflikt
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Zusammenfassung

Jugendkriminalität ist eine Bedeutung, die einzelnen Ereignissen zugeschrieben wird. Die Prozesse, in denen diese Bedeutungen generiert und kommuniziert werden, werden im Folgenden als „Kriminalpolitik“ bezeichnet. Dies weicht von ihrem üblichen Verständnis ab, so dass eine Klärung erfolgen muss. Zunächst ist auszuführen, dass Kriminalität eine „Erfindung“ ist, die mit immer neuen Bedeutungen versorgt werden muss. Dazu wurde oben (s. Kap. 3.3) bereits festgehalten, dass es kein festes Wesen von Kriminalität gibt; sie steht als „ongoing discursive process“ (Henry/Milovanovic 2003, 60) in Abhängigkeit von kulturellen Bedeutungszurechnungen. Wenn bedacht wird, dass damit kein einheitlicher Sinngehalt ausgedrückt wird, könnte man vereinfachend sagen, dass Kriminalität „ist“, was im Rahmen kultureller Signifikationen so bezeichnet wird. Die Funktion von Kriminalpolitik liegt darin, diese Bedeutungen zu justieren. Es gibt, so Aden (2008, 123), „immer wieder neuen Bedarf für solche Definitions- und Institutionalisierungsprozesse.“ Um ihn zu befriedigen, muss Kriminalpolitik konstitutiv auf Kriminalität Bezug nehmen, die ihrerseits – bewusst zirkulär formuliert – Kriminalpolitik erst möglich macht. Kriminalität muss erfunden worden sein, damit Kriminalpolitik existieren kann, die dann ihrerseits definiert, was Kriminalität „ist“. Dies wird nachfolgend näher beschrieben, um im Einzelnen auf kriminalpolitische Bedeutungszuschreibungen eingehen zu können.

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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH

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Dollinger, B. (2010). Das Kriminelle: Kämpfe um „leere Signifikanten“. In: Jugendkriminalität als Kulturkonflikt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92197-6_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92197-6_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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