Zusammenfassung
Nicht wenige Veröffentlichungen über Jugendkriminalität beginnen mit Klagen. Genauer gesagt beginnen sie mit Klagen über Klagen, da Wissenschaftler sich darüber beschweren, es würde nicht oder zu wenig auf sie gehört. Sie monieren eine kaum „rational“ argumentierende, zu wenig auf wissenschaftliche Befunde hörende Öffentlichkeit, die immer wieder über eine vermeintliche Verrohung und Entsittlichung Jugendlicher zu Felde zieht. Die akademischen Klagen teilen – völlig zu Recht – mit, dass dies unzureichend ist, schließlich sei schon im Altertum über hedonistische, subversive oder anderweitig unliebsam werdende Jugendliche geklagt worden (vgl. Kreuzer 2008, 128). Wer hieran anschließe und Aussagen über immer kriminellere, gewalttätigere oder verrohtere Jugendliche verbreite, folge eher Vorurteilen und negativ gewendeten Idealen, als dass er Aussagen über „die“ Jugend treffen könne. Diese stehe, wie Mansel und Klocke (1996) schreiben, „zwischen Stigma, Wirklichkeit, Selbstanspruch und Ideal“.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Dollinger, B. (2010). Jugend, Kriminalität, Kultur. In: Jugendkriminalität als Kulturkonflikt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92197-6_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17154-8
Online ISBN: 978-3-531-92197-6
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