Zusammenfassung
Die fortschreitende Vertiefung der Kluft zwischen arm und reich und die daraus resultierenden sozialen Verwerfungen bestimmen den gesellschaftspolitischen Diskurs der Gegenwart. Prominente sozialwissenschaftliche Untersuchungen befassen sich mit dem Problem der Exklusion, mit den Überflüssigen und Ausgeschlossenen dieser Gesellschaft (Bude 2008; Bude/Willisch 2006), den Ausgegrenzten der Moderne (so Zygmunt Baumann in einer Studie mit dem beziehungsreichen Titel Verworfenes Leben; Baumann 2005), dem Trend zur sozialen Spaltung bzw. Segregation von Räumen und Regionen – so zum Beispiel Hartmut Häußermann (2000) in seinen Studien zur Krise der Sozialen Stadt oder Jens Dangschat (2002) in: Modernisierte Stadt – Gespaltene Stadt; Berger/ Schmalfeld (1999): die unsichtbare Mauer. Alle diese Metaphern besitzen, wie unschwer zu erkennen ist, eine sozialräumliche Dimension, in der es nicht zuletzt auch um den Stellenwert der Sozialen Arbeit geht. Dass die hier diagnostizierten Vorgänge auch sie nachhaltig verändern werden, liegt auf der Hand, auch wenn sich über das Ausmaß und die Intensität dieser Veränderungen gegenwärtig nichts Sicheres sagen lässt.
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Literatur
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Wolffersdorff, C.v. (2010). Soziale Arbeit und gesellschaftliche Polarisierung – eine sozialräumliche Betrachtung. In: Dörr, M., Herz, B. (eds) „Unkulturen“ in Bildung und Erziehung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92178-5_15
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