Migration, Lebenslauf und der Übergang von der Schule in die Ausbildung: theoretische Einleitung und Erklärungsmodell

Zusammenfassung

In der Biografie junger Menschen in Deutschland stellt der Übergang von der Schule in das berufliche Bildungssystem eine der entscheidenden Phasen dar, durch die das künftige Erwerbsleben vorherbestimmt wird. Dieses Kapitel widmet sich dieser biografischen Phase und nimmt die institutionellen Rahmenbedingungen in Augenschein, die diesen Übergang in verschiedenen europäischen Staaten und insbesondere in Deutschland strukturieren. Im Fokus der Darstellung steht dabei die Gruppe der Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Als Folge fehlender Ausbildung werden diese häufig vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen oder müssen sich mit prekären Beschäftigungsverhältnissen zufrieden geben. Unter diesen Bedingungen scheint die Fähigkeit, ihre Biografie „auszuhandeln“ (vgl. Beck 1986), sprich Alternativen aufzubauen und Möglichkeiten und Risiken von Ausbildungswegen und Beschäftigungsverhältnissen abzuschätzen, begrenzt zu sein.

Der Text in diesem Abschnitt ist eine stark modifizierte Form des Sammelbandbeitrags, der im Jahr 2008 erschienen ist: Aybek, Can M. (2008): Jugendliche aus Zuwandererfamilien im Übergang von der Schule in den Beruf – Perspektiven der Lebenslauf- und Integrationsforschung. In: Hunger, Uwe, Can M. Aybek, Andreas Ette und Ines Michalowski (Hrsg.): Migrations- und Integrationsprozesse in Europa: Vergemeinschaftung oder nationalstaatliche Lösungswege? Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 167-189.