Zusammenfassung
Unterschiedliche Verantwortungen und mehrere Einflussebenen kennzeichnen die Gesamtstruktur der öffentlich verantworteten Kinderbetreuung, die „sich einer klaren Vorstellung von Gestaltung, Steuerung oder Struktur widersetzt“ (Diskowski 2009, S. 93). Historisch bedingt gibt es zwar eine Vielzahl von Verantwortlichkeiten und handelnden Akteuren, dennoch ist die Steuerung stark unterentwickelt (vgl. Diskowski 2008, 2009 oder ökonomische Analysen wie z. B. Spieß 2008a, 2008b, 2009a, 2009b). Diese Steuerungsdefizite hängen auch mit der Herkunft der Kindertagesbetreuung aus der Fürsorge zusammen, bei der es primär darum ging, eine Hilfe für Familien bereitzustellen, die ihre Erziehungsaufgabe nicht hinreichend erfüllen konnten. Im Jugendwohlfahrtsgesetz – entstanden 1922/1924 als Reichsjugendwohlfahrtsgesetz, 1953 zum Jugendwohlfahrtsgesetz novelliert und gültig bis 1990 – kam Kindertagesbetreuung als eigenständige Aufgabe kaum vor. Die Aufgabe der Jugendämter war hier die der Anregung, Förderung und gegebenenfalls Schaffung von Einrichtungen zur Pflege und Erziehung von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern im schulpflichtigen Alter außerhalb der Schule. Die Einrichtungen unterlagen der Heimaufsicht. Nähere Bestimmungen zur Kindertagesbetreuung gab es nicht.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.. (2010). Regulierungsbedarf im vorschulischen Bereich: Standardisierung, Qualifizierung und Finanzierung. In: Bildungsautonomie: Zwischen Regulierung und Eigenverantwortung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92025-2_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92025-2_3
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Online ISBN: 978-3-531-92025-2
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