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Zusammenfassung

Das Verhältnis von Bildung zu Prozessen sozialer In- und Exklusion ist in den letzten Jahren zunehmend ins öffentliche gesellschaftliche Bewusstsein gerückt. Unter sozialer Inklusion wird im Folgenden soziale und politische Teilhabe verstanden. Soziale Exklusion bedeutet dann den Verlust entsprechender Teilnahmechancen (vgl. auch Kronauer 2003; Bude/Willisch 2006). Ein relevantes In- oder Exklusionspotenzial bestimmter sozialer Prozesse ist zu erwarten, wenn sie wichtige Lebensbereiche (insbesondere Erwerbstätigkeit) betreffen, wenn sie deutliche Unterschiede produzieren und/oder wenn sie eine soziale Breitenwirkung entfalten, also wenn relativ viele Menschen davon betroffen sind. Aus der Perspektive der Lebensverlaufsforschung (Mayer 2001) lässt sich diese Definition weiter präzisieren. Paradigmatisch für die Lebensverlaufsforschung ist der Fokus auf die Mehrdimensionalität von Lebensverläufen bzw. die Verzahnung unterschiedlicher Lebensbereiche und die Bedeutung der zeitlichen Dimension. Immer wieder zeigen sich in Lebensverläufen Stabilitäten, Pfadabhängigkeiten und kumulative Entwicklungen, und dies gilt sowohl in intra-generationaler wie auch inter-generationaler Hinsicht. Daran anschließend lässt sich Exklusion also als relevanter und (in Bezug auf verschiedene Lebensbereiche) kombinierter sowie (in Bezug auf die Zeit) nachhaltiger Verlust sozialer Teilhabechancen verstehen. Die In-/Exklusionspotenziale bestimmter sozialer Faktoren und ihre jeweiligen Veränderungen lassen sich entlang dieser Dimensionen beschreiben.

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Hillmert, S. (2009). Soziale Inklusion und Exklusion: die Rolle von Bildung. In: Stichweh, R., Windolf, P. (eds) Inklusion und Exklusion: Analysen zur Sozialstruktur und sozialen Ungleichheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91988-1_5

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