Zusammenfassung
Dass Ironie fur uns zu den wichtigen Aspekten einer politischen Verhaltenslehre zählt, mag auf den ersten Bliek überraschen. Gar vom Anstand des Ironischen im Zusammenhang von Überlegungen zur Urteilskraft zu sprechen, entspringt allerdings keiner provokativen Absicht. Vielmehr geht es darum zu zeigen, dass Ironie gerade in der Stellung zwischen Naivität und Zynismus die Erkenntnis fördert und damit zur politischen Urteilsfindung beiträgt sowie eine habituelle Kompetenz beschreibt, ohne die sich eine gesellschaftliche Öffentlichkeit der politischen Beratung gar nicht herstellen lässt. Die ironische Distanz zur Naivität bedarf dabei keiner näheren Beschreibung. Der Unterschied zwischen Ironie und Zynismus soil jedoch kurz skizziert werden. Im Zyniker (gleichviel welchen Geschlechts) drückt sich die scheinhafte Überlegenheit des „Durchblickers“ und „Bescheidwissers“ aus, welche vor allen Dingen eine trotzige Enttäuschungsfestigkeit demon-strieren soil. Wer alles ohnehin schon (besser) weiß, den kann nichts, schon gar nichts Negatives, überraschen.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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von Bredow, W., Noetzel, T. (2009). Ironie als politische Haltung. In: Politische Urteilskraft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91981-2_22
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91981-2_22
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15978-2
Online ISBN: 978-3-531-91981-2
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