Zusammenfassung
Als Thomas Ellwein 1964 seine „Politische Verhaltenslehre“ veröffentlichte, war die Bundesrepublik Deutschland 15 Jahre alt (biologische Metaphern wie ‚Pubertäť o. ä. ersparen wir uns). Deutschland war in zwei Staaten geteut, und außerdem gab es nicht nur bei den Heimatvertriebenen und Flüchtlingen noch die Erwartung, dass frühere deutsche Gebiete östlich der Oder-Neiße-Grenze wieder zu einem Teil des wiedervereinigten Deutschland würden. Die Regierungen in Bonn und Ost-Berlin nahmen sich als feste und ‚treue’ Bestandteile ihres jeweiligen ‚Lagers’ wahr und demonstrierten eine besondere Loyalität gegenüber ihrer jeweiligen Führungsmacht. Zwischen den Regierungen von DDR und Bundesrepublik herrschte eine bittere Atmosphäre, verschärft durch den Mauerbau am 13. August 1961 und den sich anschließenden Ausbau der Grenzbefestigungen seitens der DDR. Die Teilung Deutschlands, ursprünglich eine Maßnahme zur Bestrafung und Kontrolle des Kriegsgegners Deutschland durch die Alliierten, war damals bereits mit einiger Deutlichkeit als eine Funktion des Kalten Krieges zu erkennen. Anders gesagt: erst eine Ost-West-Entspannung würde sie erträglicher machen und erst mit dem Ende des Ost-West-Konfliktes würde es eine Chance zur Wiedervereinigung geben.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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von Bredow, W., Noetzel, T. (2009). Was eine politische Verhaltenslehre soll und was sie nicht kann. In: Politische Urteilskraft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91981-2_18
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15978-2
Online ISBN: 978-3-531-91981-2
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