Zusammenfassung
Die Oper sei ein „Kraftwerk der Gefühle“, soll Alexander Kluge einmal bemerkt haben. Könnte man nicht dasselbe vom Film behaupten? Aber welcher Gefühle? Und ist nicht jede Kunst, die Breitenwirkung nicht verschmäht oder ein Publikum zu erreichen versucht, selbst eine Rede vor kleiner oder großer Öffentlichkeit, darauf aus, Gefühle zu erregen? Wenn Lessing und andere im Rückgriff auf die Poetik des Aristoteles von Furcht und Mitleid, Jammer und Schrecken als Effekten der Tragödie sprechen, haben sie doch wohl starke, überwältigende, gar zu Tränen reizende Gefühle im Sinn. Das Geschick einer Frau aus dem legendären Troja kann einen Schauspieler aus der Shakespearezeit weinen lassen – und der berührte Zuhörer Hamlet bezeichnet sich im Vergleich zu dieser Vorführung als „schwachgemuten Schurken“: „Was ist ihm Hekuba, was ist er ihr, dass er um sie soll weinen?“
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Koebner, T. (2010). Der singende Mensch vor der Kamera –Notizen zum Opernfilm. In: Moormann, P. (eds) Musik im Fernsehen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91905-8_10
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