Zusammenfassung
Das Alter ist in medienwissenschaftlichen Forschungskontexten kein beliebter Untersuchungsgegenstand. Überblickt man die noch junge Geschichte der Alternsmedienforschung so entsteht schnell der Eindruck, dass ihre empirischen Streifzüge eher Pflicht denn Kür und das Gros der Arbeiten vor allem auf spezifische Problemlagen zurückzuführen ist, deren Bearbeitung einer raschen empirischen Basis bedurfte. Vergleichbar mit der Kinderund Jugendmedienforschung entspringen ihre Impulse häufig der gesellschaftlichen Sorge um eine spezifische Bevölkerungsgruppe und ihre Integration in bzw. Anpassung an die Modi moderner Gesellschaftsformationen. Sieht man einmal von der gegenwärtig hitzig diskutierten Frage ab, wie ältere Menschen seniorengerecht an die multimediale Wissensgesellschaft heranzuführen seien (Doh 2000), wurde das höhere Lebensalter in medienwissenschaftlichen Forschungskontexten bislang überwiegend aus der Perspektive von Fernsehangebot und -rezeption in den Blick genommen.
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Hartung, A. (2009). „Mit den eigenen Augen sehen“ – Zur selbst- und weltkonstitutiven Bedeutung des Fernsehens im höheren Alter Forschungsstand und Perspektiven. In: Schorb, B., Hartung, A., Reißmann, W. (eds) Medien und höheres Lebensalter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91900-3_16
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