Zusammenfassung
Der Diskussion um die Entstehung politischer Entscheidungen liegt in der Politikwissenschaft meist das klassische Staatsverständnis zugrunde. Dieses geht davon aus, dass die gesetzgebende Gewalt dem Einfluss verschiedener Interessengruppen ausgesetzt ist und die vom Parlament und der Regierung beschlossenen Gesetze durch das „Vollzugsinstrument" Verwaltung lediglich umgesetzt werden. Das folgende Kapitel befasst sich dagegen mit einem in den meisten Studien wenig beachteten Aspekt: der Interaktion zwischen Verwaltung und Regierung. Aus verschiedenen theoretischen Ansätzen lassen sich Hypothesen über die interorganisatorischen Beziehungen zwischen Regierung und Verwaltung ableiten. Die empirische Netzwerkanalyse hat das Potenzial diese Hypothesen zu operationalisieren und zu visualisieren um sie somit anhand relationaler Daten zu prüfen. Diese Methode ermöglicht, über die Betrachtung der formalen Positionen und Rollen hinaus, eine Analyse der tatsächlichen Interaktionen bzw. der strukturellen Beziehungen zwischen den Akteuren. Das folgende Kapitel beleuchtet die Beziehnung zwischen Regierung und Verwaltung am Beispiel des Politikfeldes Gesundheitspolitik in den USA näher.
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Halbherr, V. (2009). Zwischen Hierarchie, Pluralismus und Netzwerk: Die Beziehungen zwischen Regierung und Verwaltung am Beispiel der amerikanischen Gesundheitspolitik. In: Schneider, V., Janning, F., Leifeld, P., Malang, T. (eds) Politiknetzwerke. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91883-9_7
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