Diese Studie hatte das Ziel, die Wissenschaftsberichterstattung der Hauptfernsehnachrichten privater und öffentlich-rechtlicher Sender in Deutschland und Frankreich zu vergleichen und die Forschungslücke im Bereich der Wissenschaftsberichterstattung in den Fernsehnachrichten zu schließen. Die übergeordnete Fragestellung war dabei, ob Wissenschaft ein fester Bestandteil der Hauptfernsehnachrichten in der Prime-Time ist und zur Meinungsbildung und Information beiträgt. Die Merkmale Akteursspektrum, Handlungsort, wissenschaftliches Thema, Visualisierung, Emotionalisierung und Hilfsmittel wie Animationen bildeten die Grundlage dieser Prüfung. Zudem wurden die Dimensionen Stellenwert der Wissenschaft, Kritikfähigkeit und Vielfalt sowie Konvergenztendenzen zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern untersucht. Die reichweitenstärksten privaten und öffentlich-rechtlichen Hauptnachrichtensendungen beider Länder, in Deutschland ARD (öffentlich-rechtlich) und RTL (privat) und in Frankreich TF1 (privat) und France2 (öffentlich-rechtlich), wurden in einer Inhaltsanalyse nach Früh (2001) im Untersuchungszeitraum vom 30. 5. bis zum 12. 7. 2006 untersucht. Aufgrund der interessanten binationalen Struktur wurde ARTE zusätzlich in den Untersuchungskorpus einbezogen.