Zusammenfassung
In der Entdeckung und Herausarbeitung des Unbewussten und am therapeutisch zentralen Konzept der Übertragung zieht Freud Argumentationsmuster heran, die die klassische naturwissenschaftliche Logik fundamental in Frage stellen. Zugespitzt führt diese Überlegung zu der These, dass Freud die neue Wissenschaft nur entdecken konnte, weil er die aristotelisch-zweiwertige Logik seiner Zeit überschritt – freilich nicht in der bloßen Verneinung oder Zurückweisung gängiger wissenschaftlich legitimierter Verfahren, sondern durch die volle Anerkennung hindurch. Freud öffnete durch die Erforschung des Unbewussten und durch das reflexive Konzept der Übertragung den Blick auf eine Argumentationsfigur, die der negativen Dialektik Adornos erstaunlich nahe kommt.
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Müller, S. (2009). Dialektische Motive in der freudschen Psychoanalyse? Die alogische Struktur des Unbewussten und das reflexive Konzept der Übertragung. In: Müller, S. (eds) Probleme der Dialektik heute. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91880-8_6
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