Auszug
Verunsichern und Konfrontieren sind keine Neuerfindungen in der Pädagogik1 Sie waren schon immer Bestandteil pädagogischer Praxis, unabhängig davon, wieweit sie tatsächlich verbreitet waren oder sind. In der Theorie- und Methodendiskussion der Sozialpädagogik sind sie allerdings erst mit den Kontroversen um das Anti-Aggressivitäts-Training (AAT) und das Coolness-Training (CT) wieder stärker ins Bewusstsein der Fachöffentlichkeit gelangt. Wenn beide Elemente schon immer Bestandteil gerade erfolgreicher (sozial)pädagogischer Arbeit waren, so ist die Benennung einer pädagogischen Richtung mit diesen Attributen im „Firmenschild“ nur gerechtfertigt, wenn sie den Kern oder das Wesenselement des Ansatzes ausmachen. Gibt es eine solche Rechtfertigung?
Darauf haben jüngst hingewiesen: SIMON, Wo Zuwendung nicht hilft, hilft Konfrontation? SOZIALEXTRA 4/03, S. 38f.; KUNSTREICH, Der Kaiser ist ja nackt, SOZIALEXTRA 4/03, S. 41f.; SCHERR, Das richtige Rezept für harte Jungs? SpOZIALEXTRA 4/03, S. 42f.; WINKLER, Verliebt in das eigene Programm, SOZIALEXTRA 4/03, S. 44f.
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Literatur
Darauf haben jüngst hingewiesen: Simon, Wo Zuwendung nicht hilft, hilft Konfrontation? SOZIALEXTRA 4/03, S. 38f; Kunstreich, Der Kaiser ist ja nackt, SOZIALEXTRA 4/03, S. 41f.; Scherr, Das richtige Rezept für harte Jungs? SOZIALEXTRA 4/03, S. 42f.; Winkler, Verliebt in das eigene Programm, SOZIALEXTRA 4/03, S. 44f.
Weidner, Konfrontative Pädagogik: Theoretische und methodische Grundlagen für einen Umgang mit mehrfachauffälligen jungen Menschen in: Standpunkt: sozial, 3/2003
Mündliche Mitteilung des Hamburger Verfassungsschutzes auf der Tagung „Der aktuelle Rechtsradikalismus zwischen Normalität und Tarnung, Hamburg, 2001; siehe auch Legge, Polizeiliche Erkenntnisse zur Jugendkriminalität, in: standpunkt: sozial 1/2002, S. 18. (Tagungsberichte) über „kriminelle Vor-Karrieren“ rechter Jugendlicher mit Bezug zur Trierer Studie
Die Studie von Wahl und anderen (Wahl, Blumtritt, Tramitz, „Fremdenfeindlichkeit“, Opladen 2001), die Untersuchung von Menschik-Bendele/Ottomeyer, Sozialpsychologie des Rechtsradikalismus, Opladen 1998; in Österreich, sowie die von Lempa, Das Geschrei der Ungewollten, desgl. Marneros, „Hitlers Urenkel — Rechtsradikale Gewalttäter — Erfahrungen eines wahldeutschen Gerichtsgutachters, Bern/München/Wien, 2002 belegen dies. Und die Personenbeschreibungen von Tramitz („Unter Glatzen“ „Unter Glatzen — Meine Begegnungen mit Skinheads“, München 2001) lassen die Ergebnisse buchstäblich nacherlebbar werden.
Osborg, Emotionale Schwierigkeiten in der präventiven Arbeit, in Standpunkt: sozial 3/1993, S. 60ff.
Siehe Krafeld, Von der akzeptierenden zu einer gerechtigkeitsorientierten Jugendarbeit, DJ 2000, S. 266ff.
siehe dazu S. 14
Krafeld,, DJ 2000, S. 267
Krafeld, Akzeptierende Jugendarbeit — was ist gescheitert, SOZIAL EXTRA 9/2000, S. 20
Heitmeyer u.a, Bielefelder Bechtsextremismus-Studie, Weinheim 1993; Heitmeyer/MÜller, Fremdenfeindliche Gewalt, Bad Godesberg 1995
Wahl, (Hg.) Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismaus, Rechtsextremismus, Berlin 2001. S.195
Krafeld, Akzeptierende Jugendarbeit — was ist gescheitert?, SOZIALEXTRA 2000, S. 20
Menschick-Bendele/ Ottomeyer, Erklären die in den Texten der Rockbands enthaltenen „ermutigenden Sätze“ (S. 46), die mit intensiven Gefühlen und Bildern verbunden sind, als Ich-Stabilisatoren, die sie „zitierbereit und zur Ich-Stützung immer bei sich tragen“ (S.42)., eine „Bewaffnung für den Kopf“, Lempa, a.a.O., S. 75
Lempa, a.a.O., S.75
siehe dazu Ackermann, Im Grunde unpolitisch, nur verführt? Zur deutschen Debatte über ausländerfeindliche Jugendliche, in: Neue Praxis, 1993, S. 293ff.
z.b. helm Stierlin, Adolf Hitler, Frankfurt/Main 1995
Funk-Hennings, Angst, Hass und Gewalt in unserer Gesellschaft — dargestellt an der Musikszene der Skinheads. Vorüberlegungen zu einer Jugendkultur, in: Gregor Sauerwald, Angst — Fremde in der Zweidrittelgesellschaft. Eine Herausforderung für das Sozialwesena, Münster/Hamburg 1994, S. 61
Nadig, Selbstkonstituierende Gewaltexplosionen,. Die rituelle Bearbeitung von Angst und Bedrohung in rechtsrextremen Jugendgruppen, In: Kaschuba, W. (Hg.): Kulturen, Identitäten, Diskurse: Perspektiven europäischer Ethnologie, Berlin 1995, S. 210–228
siehe dazu Menschik-Bendele/ Ottomeyer, u.a, a.a.O.1998, S. 41 ff, 55/56
Lempa, a.a.O., S. 86
siehe dazu Bernd Wagner, in: Kalb/ Petry/ Sitte (Hg.), Rechtsextremistische Jugendliche — was tun?, Weinheim/Basel 1999, S.124
Menschik-Bendele/ Ottomeyer, u.a, a.a.O. 1998, S. 42
Von einigen Aussteigern aus der rechten Szene wird berichtet, dass sie Therapien gemacht haben. Quelle: der Psychoanalytiker H.E. Richter während der Tagung „Vom Affekt zum Gedanken zur Tat — Das Hexeneinmaleins des Faschismus“, in Zürich 1996.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Osborg, E. (2008). Der konfrontative Ansatz der subversiven Verunsicherungspädagogik in der Präventionsarbeit mit rechten und rechtsorientierten Jugendlichen. In: Weidner, J., Kilb, R. (eds) Konfrontative Pädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91808-2_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91808-2_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16362-8
Online ISBN: 978-3-531-91808-2
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