Auszug
Im „Handbuch des aktiven Pazifismus“ von 1928 verleiht Norman Thomas seiner Sorge um die Verhältnismäßigkeit der Mittelwahl unter den Bedingungen moderner waffentechnischer Entwicklungen in einer Weise Ausdruck, die bis heute nicht an Aktualität verloren hat. Im Gegenteil sehen sich pazifistische Haltungen angesichts der technisch weiterentwickelten Zerstörungskraft von ABC-Waffen und einem in Antiterrorplanungen nicht ausgeschlossenen Einsatz von Atomwaffen gegen sog. „Schurkenstaaten“, geradezu in potenziertem Maße bestätigt. Die prinzipiell unkalkulierbare Destruktivität moderner Waffen lässt Norman Thomas bereits vor den ersten atomaren Detonationen in Hiroshima und Nagasaki zu dem Urteil gelangen, dass selbst ein Verteidigungskrieg nicht mehr gerechtfertigt werden könne:
Vgl. Norman Thomas, Notwehr und Verteidigungskrieg, in: Kobler (1928: 102).
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(2008). Kriegsphilosophischer Pazifismus. In: Pazifismus als Diskurs. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91785-6_4
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