Zusammenfassung
In jeder Gesellschaft beklagen Menschen Missstände. Missstände sind Zustände, Situationen, Entscheidungen etc., die als falsch empfunden werden, weil sie den Idealvorstellungen der Menschen nicht entsprechen, weil sie Schäden verursachen bzw. inakzeptable Risiken bergen oder weil sie einen erwarteten Ertrag nicht bringen. Menschen beklagen Missstände manchmal nur in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld, ohne dass die Zustände öffentlich bekannt werden. Manchmal werden Missstände aber auch öffentlich diskutiert und angeprangert. In diesen Fällen sprechen wir von der Skandalisierung der beklagten Sachverhalte. Die Skandalisierung von Missständen ruft eine öffentliche Empörung hervor. In solchen Fällen handelt es sich um eine erfolgreiche Skandalisierung – es kommt zum Skandal. Ruft die Anprangerung der beklagten Zustände keine Resonanz hervor oder verläuft die Empörung nach kurzer Zeit im Sande, ist die Skandalisierung erfolglos. Ist die Skandalisierung erfolgreich, werden meist Maßnahmen ergriffen. Sie führen jedoch oft nicht zur Beseitigung der Missstände, sondern nur zur Ausschaltung ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Urheber.
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Literatur
Zuerst veröffentlicht in: Wolfgang Donsbach, Olaf Jandura (Hrsg.): Chancen und Gefahren der Mediendemokratie. Konstanz 2003, S. 350–366.
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Kepplinger, H.M. (2009). Akteure und Beobachter im Skandal. In: Publizistische Konflikte und Skandale. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91720-7_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91720-7_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16900-2
Online ISBN: 978-3-531-91720-7
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