Erwachsenen-, insbesondere Arbeiterbildungswissenschaft als poietischgesellschaftskritische Bildungstheorie und Didaktik

Im Mittelpunkt der folgenden Ausführungen steht die Erörterung einer bestimmten Variante der auf marxistischer oder „ materialistischer Grundlage“ (Feidel-Mertz 1975, S. 7) konzipierten Theorie und Praxis der Erwachsenen-, insbesondere Arbeiterbildung. „ Ausgangspunkt und Anlaß“ dieser Variante „ ist eine Kritik der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit“ (Giesecke 1976, S. 97). Es ist für das Selbstverständnis dieser Kritiker kennzeichnend, dass sie ihre Kritik nicht als Fremd-, sondern als „ Eigenkritik traditioneller gewerkschaftlicher Bildungsarbeit“ begreifen und verstanden wissen wollen (Achten 1976, S. 86). So betont beispielsweise O. Negt, einer der bedeutendsten Theoretiker in diesem Autorenkreis54, ausdrücklich den „ solidarisch“ -konstruktiven Charakter seiner Kritik, in die „ Erfahrungen … eingingen, die ich im Rahmen meiner aktiven Beteiligung in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit gemacht habe“ (Negt 1978, S. 84, 81). In inhaltlicher Hinsicht handelt es sich bei der gewerkschaftlich-selbstkritisch erarbeiteten Bildungskonzeption um einen Zusammenhang argumentativ begründeter Aussagen zur Theorie und Praxis einer gesellschafts- und ideologie-„ kritischen gewerkschaftlichen Bildungsarbeit“ (Negt u.a. 1973a, S. 20).