Die Wahl der Abgeordneten zum deutschen Bundestag erfolgt nach den Grundsätzen einer personalisierten Verhältniswahl. Das Wahlgesetz legt dabei fest, dass 299 der Abgeordneten “nach Kreiswahlvorschlägen in den Wahlkreisen und die Übrigen nach Landeswahlvorschlägen (Landeslisten) gewählt” (BWG § 1, 2) werden. Durch diese institutionelle Rahmenbedingung werden die 16 Bundesländer als Regionen mit intern jeweils gleichen und zwischen den Ländern potenziell differierenden Wettbewerbsbedingungen für die Wähler und Parteien definiert. Dies ermöglicht zwei Formen der Regionalisierung des Wahlverhaltens und des Parteiensystems: Zum einen unterschiedlich hohe Stimmabgaben für die einzelnen Parteien in den Bundesländern und damit länderspezifisch differierende Charakteristika des Parteiensystems bei gleicher Parteienangebotskonstellation zwischen den einzelnen Ländern, und zum anderen regionale Unterschiede aufgrund differierender Angebotskonstellationen, weil nicht alle Parteien in allen Bundesländern antreten wollen oder können.
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Literatur
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Niedermayer, O. (2009). Regionalisierung des Wahlverhaltens und des Parteiensystems seit 1949. In: Gabriel, O.W., Weßels, B., Falter, J.W. (eds) Wahlen und Wähler. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91666-8_17
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