Mit dem Dreigestirn Durkheim, Simmel und Weber, die als die Klassiker der Soziologie schlechthin gelten, schien in Europa die Soziologie auf vielversprechende Wege gebracht. Diese drei Heroen der Soziologie, die der politischen und geistigen Welt des 19. Jahrhunderts entstammen, zweifellos aber in die Moderne des 20. Jahrhunderts weisen, sind zu früh aus dem Leben geschieden, um ihr Schaffen vollenden zu können. Auch wurde ihre Wirkung durch den Ersten Weltkrieg, während dessen sie starben (bzw. kurz danach im Falle Webers) teilweise behindert. In der schweren Nachkriegszeit und den turbulenten Jahren bis 1933 sollte die Soziologie sich zwar weiter entwickeln, doch nicht mehr Gründer vom Format der „Großen Drei“ hervorbringen. Die wirtschaftlichen und politischen Instabilitäten Europas gaben zwar den Humus für Keimzellen soziologischen Denkens ab; an eine kontinuierliche Entwicklung des Faches war aber spätestens seit der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland (30. Januar 1933), ihren Auswirkungen auf Europa und zum Zweiten Weltkrieg führenden Entwicklungen kaum zu denken.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Vester, HG. (2009). Karl Mannheim (1893–1947). In: Kompendium der Soziologie II: Die Klassiker. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91590-6_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91590-6_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15804-4
Online ISBN: 978-3-531-91590-6
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)