Verfolgt man die wissenschaftliche Diskussion bezüglich der gegenwärtigen Transformationen sozialer Kontrolle, dann ist eine Vielzahl von konträren und z.T. auch widersprüchlichen Diagnosen festzustellen. Exemplarisch kann dieser Sachverhalt am Diskurs über die momentane Relevanz der Gefängnisstrafe veranschaulicht werden. Auf der einen Seite wird angesichts technologischer Neuerungen wie dem elektronischen Halsband ein rapider Bedeutungsverlust „totaler Institutionen“ registriert und in Anlehnung an den französischen Philosophen Deleuze von einem Übergang von der Disziplinar- zur Kontrollgesellschaft gesprochen (vgl. Lindenberg/Schmidt-Semisch 1993; 1995). Auf der anderen Seite werden – besonders in den USA, aber auch in anderen westlichen Ländern – ein gigantisches Wachstum der Bestrafungsindustrie und ein dramatischer Bedeutungsaufschwung der Gefängnisstrafe beobachtet (vgl. Bauman 1997; 1998; Christie 1995; Wacquant 1997; 2000).
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Schabdach, M. (2009). Drogenkonsum und soziale Kontrolle im 21. Jahrhundert. In: Soziale Konstruktionen des Drogenkonsums und Soziale Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91580-7_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91580-7_8
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