„Berichten Sie über die Anzahl der Arbeitsräume, die den verschiedenen Zweigen des Gewerbes dienen, und beschreiben Sie jenen Teil des Arbeitsprozesses, an dem Sie mitwirken, nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch in bezug auf die Muskel- und Nervenanspannung, die die Arbeit erfordert, und die allgemeinen Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeiter.“ So lautet Frage 15 des ersten Teils einer schriftlichen Befragung, die zu den ersten in der Geschichte der empirischen Organisationsforschung zählt, bei der die schriftliche Beantwortung der Fragen durch die Befragten selbst erfolgen sollte. Dieser „Fragebogen für Arbeiter“ wurde in der ersten Aprilhälfte 1880 auf Bitte des Herausgebers der Zeitschrift „La Revue socialiste“ verfasst. Spätestens die Lektüre der vorangestellten Instruktion des in der „Revue socialiste“ veröffentlichten Fragebogens macht deutlich, mit wem wir es als Verfasser zu tun haben: „In der Hoffnung, daß wir die republikanische Regierung veranlassen könnten, dem Beispiel der monarchistischen Regierung Englands zu folgen und eine umfassende Untersuchung über die Taten und Untaten der kapitalistischen Ausbeutung zu eröffnen, wollen wir mit den geringen Mitteln, über die wir verfügen, eine solche Untersuchung beginnen. Wir hoffen dabei auf die Unterstützung aller Arbeiter in Stadt und Land, die begreifen, daß nur sie allein in voller Sachkenntnis die Leiden schildern können, die sie erdulden; daß nur sie allein und keine von der Vorsehung bestimmten Erlöser energisch Abhilfe schaffen können gegen das soziale Elend, unter dem sie leiden; wir rechnen auch auf die Sozialisten aller Schulen, die, da sie eine soziale Reform anstreben, auch die genaue zuverlässige Kenntnis der Bedingungen wünschen müssen, unter welchen die Arbeiterklasse, die Klasse, der die Zukunft gehört, arbeitet und sich bewegt“ (Marx 1962, S. 569).
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Brake, A. (2009). Schriftliche Befragung. In: Kühl, S., Strodtholz, P., Taffertshofer, A. (eds) Handbuch Methoden der Organisationsforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91570-8_19
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