Seit nunmehr rund dreißig Jahren wird über die so genannte „Krise des Sozialstaats“ mit zunehmender Heftigkeit debattiert. Auslöser waren vor allem die Wirkungen der Wachstums- und Beschäftigungseinbrüche, die Mitte der 1970er Jahre als Folge der ersten Ölpreis-Explosion auftraten, und einerseits eine Erhöhung der Sozialausgaben, insbesondere des Arbeitslosengeldes, und andererseits eine Verringerung der Beitragseinnahmen der Sozialversicherung nach sich zogen (vgl. Butterwegge 1999). Es wäre allerdings verkürzt, die Diskussion um die Sozialstaatskrise ausschließlich als eine Krise der Kosten zu interpretieren. Parallel zur Debatte um die Kosten des Sozialstaats wuchs auch die Kritik an den entfremdenden Wirkungen der verrechtlichten, bürokratisierten und professionalisierten sozialpolitischen Institutionen. Und in eben diesem Zusammenhang, zwischen zunehmend leerer öffentlicher Kassen einerseits und den dysfunktionalen gesellschaftlichen Folgen wohlfahrtsstaatlicher Expansion andererseits, wird seitdem daröber nachgedacht, wie der Sozialstaat zu reformieren sei.
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Dammert, M. (2009). Einleitung: Problemstellung und Leitfragen. In: Angehörige im Visier der Pflegepolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91535-7_1
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