Kampagnen, die auf soziale Missstände hinweisen, sind allgegenwärtig und haben eine lange Tradition. So werben beispielsweise kirchliche Organisationen schon seit langem mit Spots und Plakaten, um Spenden zur Linderung des weltweiten Hungerproblems zu akquirieren oder initiieren kurzfristig groß angelegte mediale Kampagnen für die Opfer von humanitären Katastrophen. Motiviert durch die Agenda-21-Leitlinien1 wird auch für die meist sehr komplexen und zahlenmäßig schwer fassbaren Themen globaler Problematiken zunehmend kampagnenförmig um öffentliche Aufmerksamkeit geworben. Die Herangehensweise ist dabei heute zunehmend professionell und gleichzeitig immer differenzierter. So existieren neben Informationskampagnen, deren Ziel die möglichst vollständige kontextuelle Aufklärung über einen Sachverhalt (z.B. die Kampagne „Gib AIDS keine Chance“) ist, auch zivilgesellschaftliche Kampagnen, die vorrangig auf mittelfristige bzw. langfristige gesellschaftliche Mobilisierung und Erzeugung von Protest zu bestimmten Themen abzielen.
Dieser Beitrag wurde für die 3. Auflage neu verfasst. Die Fallstudie wurde im Rahmen eines Seminars am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster durchgeführt.
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Literatur
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Bonse, S., Drath, C., Ramm, S., Völker, J. (2009). Mit Schnipsen gegen die Armut?. In: Röttger, U. (eds) PR-Kampagnen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91518-0_24
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