Auszug
Klassische Wissenschaften und ihre Disziplinen gruppieren sich um relativ genau abgegrenzte Aufgaben-und Gegenstandsbereiche. In der Praxis wie in der Wissenschaft schreitet die Spezialisierung fort. Die damit einhergehende Leistungssteigerung generiert immer genaueres, effizienteres Wissen und Können. Diese Entwicklung hat aber auch ihre Schattenseiten, denn jede Disziplin und jede Profession bringt Sicht-und Handlungsweisen hervor, die nicht per se übereinstimmen. In gesellschaftlichen Problemlagen verkehrt sich der Vorteil der Spezialisierung mitunter in sein Gegenteil: WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen haben jeweils unterschiedliche Zugänge und Lösungsoptionen, die einander widersprechen können. Dazu kommt, dass Wissen und Können oft fachlichen oder disziplinären Regeln folgen, die für die jeweils andere Seite schwer zugänglich oder schwer verstehbar sind. Betroffene, die weder einer fachlichen noch einer disziplinären Gruppierung angehören, mit deren lebensweltlichen Problemstellungen sich aber die ProfessionistInnen der Praxis oder die WissenschaftlerInnen auseinandersetzen, bleiben von den Entscheidungen ausgeschlossen. Dieser Prozess spitzt sich weiter zu in Hinblick auf das Zusammenspiel von Praxis und Wissenschaft, wenn es darum geht, integrative Perspektiven zur Problembearbeitung und -lösung zu entfalten. Die Unterschiedlichkeit der Zugänge und die Unvermitteltheit der AkteurInnen beziehungsweise ihrer Tätigkeitsfelder stehen dem entgegen.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2009). Intermediarität. In: Transdisziplinarität in Forschung und Praxis. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91451-0_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16029-0
Online ISBN: 978-3-531-91451-0
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