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Individuierung, Entsubjektivierung und die Dialektik der Aufklärung.

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Schlüsselprobleme der Gesellschaftstheorie
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Auszug

Seit Menschen sich magische, mythische, religiöse oder andere Gedanken darüber gemacht haben, wo sie hergekommen sind und wie es mit ihnen in den nächsten oder in späteren Zeiten weitergehen könnte, gibt es Geschichtsphilosophie. Jedenfalls „Geschichtsphilosophie“ in dem allerallgemeinsten Sinn, dass eine zusammenhängende Geschichte über die eigene Existenz im Verlauf der Zeiten weitererzählt wird. So verstanden, stellen elementare Schöpfungsmythen oder Erzählungen über die Taten der Ahnen eines Clans zumindest Vorformen einer weit gefassten „Geschichtsphilosophie“ dar. Dazu rechnen auch die elementaren Bilder, deren sich selbst die komplexesten Erzählungen über das Sein des Menschen in der Zeit bedienen (müssen). So charakterisiert den naiven Fortschrittsglauben im Extremfall die Metapher einer geraden Linie, die zwangsläufig in einem Heilsziel ausmünden muss. Ein anderes bekanntes Bild begegnet uns mit dem Sündenfall und der Aussicht, vielleicht doch dereinst ins Paradies zurückkehren zu können. Das Bild, das Max Weber vom abendländischen Zug zur Rationalisierung als Progression zeichnet, verkoppelt diese mit dem Gegenzug einer durch die konsequente Steigerung der Vernunft selbst bedingten Regression. Es ergibt sich die Darstellungsfigur der „destruktiven Selbstbezüglichkeit“. Sie lässt sich an einer Reihe von Entwicklungslinien der Moderne ablesen. So gehört die Etablierung legitimer (rationaler) Herrschaftsausübung in der Form der Bürokratie zum Grundzug der Rationalisierung der modernen Welt.

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Wichtige Bezugstexte

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Kommentar

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(2009). Individuierung, Entsubjektivierung und die Dialektik der Aufklärung.. In: Schlüsselprobleme der Gesellschaftstheorie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91436-7_15

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