Auszug
Ob Traumpaar oder Albtraum — in jedem Fall ist das Verhältnis von Gender und Diversity umkämpft und wenig ausgelotet. Dabei stehen ganz unterschiedliche Formen der Bindung zur Diskussion: Ist ein Ausdruck symbiotischer Liebe zu postulieren, sodass Diversity bereits Gender impliziert — zumal die Kategorie Gender Frauen und Männer nicht als homogene Gruppen fasst, sondern in Relation zu anderen sozialen Dimensionen wie Klasse, Ethnie, Alter oder Religion setzt? Macht Gender, verstanden als mehrfachrelationale und in sich differente Kategorie, Diversity gar zu einer Tautologie? Ist es dann ein Albtraum, wenn Gender neben Alter, Ethnie oder Religion als eine (wenn auch zentrale) Dimension Diversity als Oberbegriff ‚unterworfen‘ wird? Oder sollte uns der gemeinsame Auftritt von ‚Gender & Diversity‘ überzeugen, die mit zunehmender Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit nicht als konkurrente, sondern als kongruente Konzepte in Erscheinung treten, — sei dahingestellt, ob die beiden in den jeweiligen Konstellationen ein perfektes Paar sind oder eine Zweckgemeinschaft bilden?
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Belinzki, Eszter/ Hansen, Katrin/ Müller, Ursula (Hrsg.) (2003): Diversity Management. Best Practices im internationalen Feld. Münster: LIT Verlag.
Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung (Hrsg.) (2003): Sozial-Kompass Europa, Soziale Sicherheit im Vergleich. Bonn.
Connell, Robert W. (1999): Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten. Opladen: Leske und Budrich.
Cooper, Davina (2004): Challenging Diversity. Rethinking Equality and the Value of Difference. Cambridge u. a.: Cambridge University Press.
Engelbrech, Gerhard (2003): Diversity und Chancengleichheit. Eine neue Herausforderung erfolgreicher Personalpolitik. In: Hansen, Katrin/ Müller, Ursula (Hrsg.) Diversity Management. Best Practices im internationalen Feld. Münster: LIT Verlag Belinzki u. a. (2003): 62–103.
Europäische Kommission/ Referat Chancengleichheit für Frauen und Männer (1999): Frauen und Arbeit: ein Bericht über bestehende Untersuchungen in der Europäischen Union; Europäische Kommission, Generaldirektion Beschäftigung, Arbeitsbeziehungen und Soziale Angelegenheiten, Referat V/D.5. Luxemburg: Amt für Amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften.
Esping-Andersen, Gøta (2004): Die gute Gesellschaft und der neue Wohlfahrtsstaat. In: Zeitschrift für Sozialreform (ZSR), Eine neue Architektur der sozialen Sicherung in Deutschland?, hrsg. von Adalbert Evers 50. Jg. Doppelheft 1–2. 2004. 189–210.
Fraser, Nancy (2001): Die halbierte Gerechtigkeit: Schlüsselbegriffe des postindustriellen Sozialstaats. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Gerhard, Ute (Hrsg.) (1990): Differenz und Gleichheit: Menschenrechte haben (k)ein Geschlecht. Frankfurt a. M.: Helmer.
Gerhard, Ute (2003): Geschlecht. Frauen im Wohlfahrtsstaat. In: Lessenich (2003): 267–285.
Gronbach, Sigrid/ Riedmüller, Barbara (2004): Genderaspekte im Themenbereich Sozialstaat. Bericht für die Bundeszentrale für politische Bildung.
Klammer, Ute/ Klenner, Christina/ Ochs, Christiane (2000): WSI-FrauenDatenReport. Berlin: Edition Sigma.
Klinger, Cornelia/ Knapp, Gudrun-Axeli (Hrsg.) (2003): Achsen der Ungleichheit — Achsen der Differenz. Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, „Rasse“/Ethnizität. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Knapp, Gudrun-Axeli (2005): „Intersectionality“ — ein neues Paradigma feministischer Theorie? Zur transatlantischen Reise von „Race, Class, Gender“. In: Feministische Studien 23(1). 2005. 68–81.
Krell, Gertraude (2004a): Managing Diversity: Chancengleichheit als Wettbewerbsfaktor. In: Krell (2004b): 41–54.
Krell, Gertraude (Hrsg.) (2004b): Chancengleichheit durch Personalpolitik. Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen. Rechtliche Regelungen — Problemanalysen — Lösungen. Wiesbaden: Gabler.
Krell, Gertraude/ Wächter, Hartmut (2006): Diversity Management — Impulse aus der Personalforschung. München/Mering: Hampp.
Lessenich, Stephan (2003): Wohlfahrtsstaatliche Grundbegriffe. Historische und aktuelle Diskurse. Frankfurt a. M./New York: Campus.
Meyer, Traute/ Bridgen, Paul/ Riedmüller, Barbara (Hrsg.) (2006): Private Pensions versus Social Inclusion? Non-state Provision for Citizens at Risk in Europe. Cheltenham: Edward Elgar Publishing.
Mor-Barak, Michalle (2005): Managing Diversity. Towards a Globally Inclusive Workplace. Thousand Oaks: SAGE.
Riedmüller, Barbara/ Kull, Silke (2006): Auf dem Weg zur Arbeitsmarktbürgerin? Neue Konzepte der Arbeitsmarktpolitik am Beispiel allein erziehender Frauen. Endbericht zum von der Hans-Böckler-Stiftung finanzierten Forschungsprojekt. Berlin.
Riedmüller, Barbara/ Willert, Michaela (2006): Chancen und Risiken der Eigenvorsorge in der Alterssicherung. In: WSI-Mitteilungen 59,5: 2006. 206–210.
Rodenstein, Marianne (1992): Feministische Stadt-und Regionalforschung — Zum Stand der Diskussion städtischer Lebensverhältnisse. In: Freiräume 1992/1993. 20–35.
Schultz, Dagmar (1990): Unterschiede zwischen Frauen — ein kritischer Blick auf den Umgang mit ‚den Anderen ‘in der feministischen Forschung weißer Frauen. In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis 27. 45–58.
Taylor-Gooby, Peter (2004a): New Risks and Social Change. In: Taylor-Gooby (2004b): 1–28.
Taylor-Gooby, Peter (Hrsg.) (2004b): New Risks, New Welfare. The Transformation of the European Welfare State. Oxford/New York: Oxford University Press.
Vedder, Günter (2006): Die historische Entwicklung von Diversity Management in den USA und in Deutschland. In Wächter, Hartmut Diversity Management — Impulse aus der Personalforschung. München/Mering: Hampp Krell/Wächter (2006): 1–23.
Vinz, Dagmar (2005): Zeiten der Nachhaltigkeit. Perspektiven für eine ökologische und geschlechtergerechte Zeitpolitik. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Weller, Ines (2004): Nachhaltigkeit und Gender. Neue Perspektiven für die Gestaltung und Nutzung von Produkten. München: ökon Verlag.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Riedmüller, B., Vinz, D. (2009). Diversity als Herausforderung für die Sozialpolitik. In: Andresen, S., Koreuber, M., Lüdke, D. (eds) Gender und Diversity: Albtraum oder Traumpaar?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91387-2_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91387-2_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15135-9
Online ISBN: 978-3-531-91387-2
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)