Auszug
Unsere Arbeitswelt ist gekennzeichnet von häufigen Tätigkeits-oder gar Berufswechseln, die mit Anpassungs-und Umstrukturierungsprozessen für den Einzelnen verbunden sind. Einige Autoren sprechen in diesem Kontext von einer Abkehr vom Lebensberuf (Münz 2005, 7), während andere aufzeigen, dass es diesen nie gegeben hat (vgl. Behringer u. a. 2004). Das Normalarbeitsverhältnis sei, wie ein Rückblick in die Geschichte zeige, eher eine kurzfristige Erscheinung (Bolder 2004) und „eher Norm als Normalität“ gewesen (Kocka 2000, 489; zit. n. Behringer 2004, 72). Unstrittig ist, dass wir in Folge gesellschaftlicher und technologischer Entwicklungen in immer kürzeren zeitlichen Abständen mit veränderten Arbeitssituationen und veränderten Arbeitsanforderungen konfrontiert werden. Die Verantwortung für den Erhalt der eigenen Arbeitsfähigkeit und der dazu erforderlichen Qualifikationen und Kompetenzen wird dabei zunehmend auf den Einzelnen übertragen. Die Flexibilitäts-und Mobilitätstrends in der Arbeitswelt gehen mit immer knapper werdender Erwerbsarbeit einher, wodurch sich der Druck auf die Beschäftigten erhöht und die Bereitschaft und Akzeptanz „persönlich ungünstiger“ Arbeitsbedingungen steigt.
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Literatur
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kaufhold, M. (2009). Berufsbiographische Gestaltungskompetenz. In: Bolder, A., Dobischat, R. (eds) Eigen-Sinn und Widerstand. Bildung und Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91365-0_14
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