Auszug
Es mag irgendwie merkwürdig erscheinen, dass so mancher die Krise der Europäischen Union beklagt (und so mancher sich darüber freut). Diese Krise ist das Resultat des fehlgeschlagenen Verfassungsprozesses, ihres Scheiterns, zu internationalen Fragen mit einer Stimme zu sprechen sowie der schwierigen und komplizierten politischen Entscheidungsverfahren, mit denen sich Europa abplagt. Gleichwohl ist es merkwürdig, dass man von einer Krise sprechen kann, ist doch Europa ein Gebilde, das allen Krisen zum Trotz, die es in den Jahrzehnten seit seiner Gründung ausgestanden hat, in sechzig Jahren von den ursprünglichen sechs auf inzwischen siebenundzwanzig Mitglieder angewachsen ist. Die EU ist damit die Art von Verein, bei dem man gerne Mitglied sein möchte — und niemand scheint darauf zu drängen, ihn zu verlassen. Der Nutzen muss also größer sein als der Aufwand.
Copyright 2008 Donald Sassoon. Aus dem Englischen von Henning Fülle.
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Literatur
Bourdieu, Pierre: L’essence du néoliberalisme, in: Le Monde Diplomatique, März 1998
Brzezi ski, Zbigniew (2005): The Choice: Global Domination or Global Leadership. New York: Basic Books
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Sassoon, D. (2009). Das soziale Europa und die europäische Identität. In: Meyer, T., Eisenberg, J. (eds) Europäische Identität als Projekt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91348-3_7
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