Auszug
Um die Fragen zu beantworten, was der klinische Blick in der Sozialen Arbeit leistet, ist kurz und bündig zu antworten, dass er zur Autonomie des Hilfesystems beiträgt. Ich werde im Folgenden die Leistung des klinischen Blicks zusammenfassend begründen. Die Hilfeplanung hat die Funktion, ein klinischer Ort als „Immunsystem“ des Hilfesystems, zu sein, an dem systematisch die Reflexionstheorie der Sozialpädagogik mit einer Organisationspraxis vermittelt werden kann. Sie trägt potenziell dazu bei, dass Erwartungen an die Sozialpädagogik gerichtet werden, so dass sie zur Konstituierung von Sprecherpositionen in Organisationen beiträgt. Es geht um die Erwartung der Möglichkeit von Autonomie trotz der Inanspruchnahme von Hilfen zur Erziehung, um die juristische Zuweisung von Verantwortlichkeiten und um die sozialpädagogische Begleitung der Suche nach Selbstbestimmung. Insofern kommt der gesundheitsfördernden Bildungsperspektive gegenüber der präventiven, sozialarbeiterischen Perspektive eine eigene Realität zu. Der Diskurs über die Hilfeplanung beschäftigt sich mit der Frage der „Implementierung von Organisationspraktiken“ (Saake/Nassehi 2004: 127), um den Willen des Adressaten und dessen Selbstbestimmung zu institutionalisieren. Die Hilfeplanung kann somit als eine organisierte Form der Selbstverwirklichung (vgl. Honneth 2002: 141) bezeichnet werden, die es ermöglicht, dass diejenigen, die die Hilfen zur Erziehung annehmen, als „Bürger“ Zugang zum Hilfesystem haben, indem sie wohlfahrtstaatliche Leistungen, sowie die Möglichkeit, ihren Willen zu äußern, in Anspruch nehmen.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2009). Schlussfolgerungen. In: Der klinische Blick in der Sozialen Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91316-2_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91316-2_12
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16322-2
Online ISBN: 978-3-531-91316-2
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