Auszug
Ein Phänomen, das seit einigen Jahren vermehrt Aufmerksamkeit erlangte, ist das Schulschwänzen, das unerlaubte Fernbleiben von der Schule trotz Schulpflicht. Das Thema wurde in den vergangenen Jahren mit besonderem Blick auf Massivschwänzer und Schulverweigerer, als Hintergrundfaktor für weiteres Problemverhalten wie Gewalt, aber auch international vergleichend (z. B. Sakurai 2007) bearbeitet. Die Karriere dieser Erscheinung imöffentlich-politischen, aber auch im wissenschaftlichen Diskurs geht vom „ Pennälerstreich“ als einer mit Augenzwinkern betrachteten lässlichen Sünde bis zum Prädiktor für (künftige) kriminelle Karrieren (vgl. Wilmers et al. 2002). Aktionen gegen das Schwänzen erhalten damit bewusst oder unbewusst eine wachsende Bedeutung im Rahmen der Kriminalitätsvorbeugung (so z. B. auch bei Hustedt/Wolters 2003). Cremer-Schäfer (2008) kritisiert (auch an der Forschung) eine grundlegende Tendenz zur Individualisierung, die Schwänzen zu einem individuellen Merkmal und zu einem bloßen Kontrollproblem macht.
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Eisner, Mauel/ Manzoni, Patrick/ Ribeaud, Denis (2000): Gewalterfahrungen von Jugendlichen. Opfererfahrungen und selbst berichtete Gewalt bei Schülerinnen und Schülern im Kanton Zürich. Aarau.
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© 2009 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2009). Schwänzen und Gewalt. In: Gewalt an Schulen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91311-7_9
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