Transnationale Klassenbildung?

Auszug

Die Anzahl der Bücher, die sich mit dem Thema „Globalisierung“ beschäftigen, dürfte mittlerweile Legion sein. An soliden sozialwissenschaftlichen Analysen, die sich mit den Folgen jener Prozesse, die mit diesem Begriff eher oberflächlich charakterisiert werden, für die Strukturen sozialer Ungleichheit auseinandersetzen, herrscht dagegen immer noch erheblicher Mangel. Erst in den letzten Jahren hat man in dieser Beziehung größere Fortschritte gemacht, wie nicht zuletzt die in diesem Buch vertretenen Beiträge verdeutlichen. Konzeptionell spricht man in der Soziologie nun von einem Paradigmenwechsel weg vom methodologischen Nationalismus hin zum methodologischen Kosmopolitismus. Empirisch setzt man sich mit den Konsequenzen von ‚Globalisierung‘ für die Lebenswege der Menschen in verschiedenen Ländern auseinander. Die Folgen zunehmender Migrationsprozesse für die Wirklichkeit wie die Wahrnehmung sozialer Ungleichheit werden ebenso reflektiert wie Maßstäbe für soziale Ungleichheit, die s durch die wachsende Integration Europas verändern. Die Frage, was all diese Entwicklungen für die Bildung von Klassen bedeuten, wird dabei allerdings allenfalls indirekt berührt. Direkt thematisiert wird sie nur in Einzelfällen.