Auszug
Typische Charakteristiken von Künstlerarbeit können wie folgt skizziert werden: Künstler verfügen über ein hohes Ausbildungsniveau, sie konzentrieren sich in Großstädten und Ballungszentren, die Anteile der Selbständigen, der Arbeitslosen und der Unterbeschäftigten (unfreiwillige Teilzeitarbeit und diskontinuierliche Arbeit) sind deutlich höher als bei den Erwerbstätigen insgesamt, sie verfügen über ein geringeres Einkommen als Berufsgruppen mit ähnlichem Qualifikationsniveau und sie sind häufig mehrfachbeschäftigt (Wassall und Alper 1992: 187, Throsby 1996b: 227, Towse 1996a, Menger 1999: 545). Auch wenn sich die institutionellen, sozialen und kulturellen Umgebungen zwischen den Ländern maßgeblich voneinander unterscheiden, so haben Beobachtungen über das Verhalten und die Verhältnisse von Künstlern zumindest in Teilen ihre Gültigkeit, insbesondere in einer internationalen Perspektive (Throsby 1996b: 226).
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Literatur
Ausnahmen bilden die Studiengänge Popularmusik an den Hochschulen für Musik und Theater in Hamburg, Köln, Hannover und Stuttgart (Stand 2006).
Als Beispiele können hier genannt werden: 1. Säule: Opernhäuser in Berlin, Hamburg, Stuttgart, München, aber auch Lüneburg, Annaberg oder Hildesheim. Die Spitzenposition in der zweiten Säule nehmen die Berliner Philharmoniker ein, gefolgt von den Münchner Philharmonikern sowie der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Das Stuttgarter Kammerorchester, das Württembergische Kammerorchester Heilbronn sowie das Münchner Kammerorchester gehören zu der Gruppe der Kammerorchester (Mertens 2005a: 1). Die Rundfunkklangkörper bilden mit 14 Rundfunk-und Rundfunksinfonieorchestern sowie vier Bigbands und sieben Rundfunkchören die vierte Säule.
Vgl. auch Tabelle 7, S. 74: Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland in ausgewählten Künstlerberufen in den Jahren 1978, 1987, 1995 und 2000.
Die Bayerische Versorgungskammer ist eine berufsständische Versorgungseinrichtung, die neben den kammerfähigen freien Berufen auch die Versorgungseinrichtungen für Beschäftigte an deutschen Theatern (Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen) und für Kulturorchestermusiker (Versorgungsanstalt der deutschen Kulturorchester) verwaltet. Diese ergänzen die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung auf den Gebieten der Alters-, Berufsunfähigkeits-beziehungsweise Hinterbliebenenversorgung (Bayerische Versorgungskammer 2006).
In der DDR lag der Anteil Erwerbstätiger im kulturellen und künstlerischen Bereich bei etwa einem Prozent. Die Anteile an Selbständigen betrug 11,7 Prozent (Stange 2000).
Bei dem Qualifikationsmerkmal in der Sozialversicherungsmeldung durch die Arbeitgeber handelt es sich nicht um ein Pflichtmerkmal. Dies führt zu geringen oder gar fehlenden Angaben in dem statistischen Material (vgl. Haak 2006).
Die Haupterwerbsphase liegt zwischen 30 und 50 Jahren (Bartelheimer 2005: 4).
Im Vergleich hierzu liegen die Frauenanteile in den nationalen Orchestern in den USA bei 25 Prozent, in Großbritannien bei 24 Prozent. Die nationalen Orchester in Deutschland weisen dagegen Frauenanteile von nur 11 Prozent auf (Allmendinger et al. 1996: 198).
Dabei wurden alle über die Deutsche Orchestervereinigung e.V. (DOV) organisierten Orchestermusiker deutscher Kulturorchester (etwa 85 Prozent aller in Orchestern beschäftigten Musiker) sowie alle Studierenden und Absolventen zweiter Semester im Studiengang Orchestermusik an allen Musikhochschulen (SS 2001 und WS 2001/2002) erfasst. Die folgenden Ausführungen beziehen sich im Wesentlichen auf Paternoga (2005b).
Die Frauenanteile in anderen Studienrichtungen an Hochschulen liegen insgesamt dagegen im Jahr 2000/2001 bei 46 Prozent (Rohlfs 2002: 16).
Die Einstufung eines Orchesters erfolgt nach seiner Planstellenzahl in die Vergütungskategorien A/F1 (mehr als 130 Musiker), A (99–129 Musiker), B (66–98), C (56–65) und D (bis 55 Musiker). Sie ist eine wichtige Kenngröße der künstlerischen Leistungsfähigkeit eines Musikbetriebes. Die Mehrzahl der Theater verfügt über ein B-Orchester, das ohne Aushilfe die Standardwerke des Opernrepertoires spielen kann.
Für eine differenzierte Darstellung der Vergütungsgruppen in deutschen Kulturorchestern vgl. Tabelle 25, S. 131
Teile dieses Kapitels wurden bereits in Haak (2005) publiziert, an dieser Stelle allerdings aktualisiert und erweitert.
Zur leichteren Interpretation der Beträge der Koeffizienten wurde die Darstellung als Chancenverhältnisse (odds-ratios) gewählt. Die Werte können nur positiv sein. Bei einem Wert > 1 ist der Einfluss der unabhängigen Variable auf die abhängige Variable positiv, nimmt der Wert dagegen einen Betrag < 1 an, so ist der Einfluss negativ. Für weitere Informationen zu odds-ratios vgl. Kohler (2001: 267f) oder Long (2001: 132ff).
Teile dieses Abschnitts wurden bereits in Haak (2007) publiziert, an dieser Stelle aber aktualisiert und erweitert.
Zwar sind im Fragenkatalog des Mikrozensus einige Fragen zum Bereich der Alterssicherung enthalten. Die Ergebnisse zeigten sich nach Fachinger et al. (2004) als nicht besonders zuverlässig. Gleichzeitig liegt der Fokus im Mikrozensus auf der Erwerbsphase, so dass die sozioökonomische Situation der Rentner während ihrer Erwerbsphase nicht entnommen werden kann.
Um den ungefähren Rentenzahlbetrag zu ermitteln, müssen die Entgeltpunkte mit dem aktuellen Rentenwert multipliziert werden. Dieser betrug im Jahr 2007 in den alten Bundesländern, 26,27.-Euro, in den neuen Bundesländern 23,09.-Euro (Deutsche Rentenversicherung Bund 2007: 210).
Das in der Sozialversicherung zu Grunde gelegte Durchschnittseinkommen im Jahr 2006 beträgt für die Alten Bundesländer 29.304 Euro, für die Neuen Bundesländer 24.602 Euro (Deutsche Rentenversicherung Bund 2006: 175).
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(2008). Strukturmerkmale und Risiken. In: Wirtschaftliche und soziale Risiken auf den Arbeitsmärkten von Künstlern. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91143-4_4
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