Auszug
Nachdem mögliche Orientierungspunkte für eine journalistische Qualitätsbestimmung entwickelt wurden, ist nun zu klären, an wen sich die Forderungen nach Qualität überhaupt richten und von welchen Faktoren ihre Umsetzung abhängt. Die folgenden Ausführungen suchen in der Journalismustheorie nach Anknüpfungspunkten für das Modell eines konfliktsensitiven Journalismus. Auf eine Annäherung an eine integrative Journalismustheorie (1) folgt die Auswertung vorhandener Qualitäts- und Ethikkonzepte (2). Welche Interdependenzen zwischen Journalismus und seinem Publikum bestehen, erläutert der letzte Teil des Kapitels (3): Wie und mit welchen Folgen werden journalistische Produkte rezipiert? Hat Journalismus überhaupt das Potenzial, die aus dem Normenrahmen abgeleiteten Aufgaben zu erfüllen? Dabei gilt die besondere Aufmerksamkeit der Rezeption von Krisen- und Kriegsberichterstattung.
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Literatur
Raabe 2005, S. 10
Vgl. Gerhards 1995
Baum (1994) entwickelt seine Kritik der Publizistikwissenschaft anhand eines deliberativen Öffentlichkeitsmodells, das seiner Einschätzung nach keineswegs das Leitbild dieser Disziplin ist.
Löffelholz 2000b, S. 32
Rühl 1980, S. 249f.
Vgl. Raabe 2005, S. 22
Vgl. zu den Grundlagen Jarren / Donges 2002a, S. 45ff.
Scholl 2005, S. 440
Vgl. Schimank 2000, S. 135ff. Diesen Aspekt hat Luhmann (1996) für das System Massenmedien ausführlich herausgearbeitet.
Vgl. Scholl 2005
Vgl. Görke / Kohring 1996
Vgl. Scholl / Weischenberg 1998, S. 74
Vgl. Blöbaum 1994, S. 13
Vgl. ebenda, S. 75
Vgl. Blöbaum 1994, S. 273f. Luhmann (1996, S. 35ff. und 182) operiert ebenfalls mit (Nicht-)Information, allerdings für das System Massenmedien, ständig werde Information in Nichtinformation umgewandelt und so Vergangenes mit Zukünftigen verknüpft.
Blöbaum 1994, S. 261
Vgl. ebenda, S. 220ff. Blöbaum entwickelt Ansätze von Rühl weiter, der bereits 1980 eine systemtheoretische Herangehensweise der Journalismusforschung forderte. Für Rühl (1980) war die Primärfunktion des Journalismus die „Herstellung und Bereitstellung von Themen zur öffentlichen Kommunikation“. (S. 319) Er sprach ebenfalls von Rollen, (S. 272ff.) Programme diskutierte er unter dem Begriff Symboltechniken. (S. 303ff.)
Rühl 1980, S. 273
Vgl. ebenda, S. 253ff. und 356
Luhmann (1996) nennt als wichtigste Funktion der Massenmedien: das „Dirigieren der Selbstbeobachtung der Gesellschaft“. (S. 173.)
Scholl und Weischenberg (1998, S. 77ff.) unterscheiden eine zeitliche, eine soziale und eine sachliche Funktion: Journalismus als Synchronisation, als Selbstbeobachtung und als Themenlieferant.
Luhmann 1996, S. 176
Vgl. Görke / Kohring 1996, S. 15–31
Vgl. Baum 1994, S. 360ff.
Hohlfeld 2003, S. 122
Ebenda, S. 128. Auch hinter diesem Abriss steht ein bestimmtes Erkenntnisinteresse: Hohlfeld weist der Medienforschung als Funktion die Inklusion des Publikums zu. Dazu muss er Publikum wie Journalismus als Teil desselben Systems (Publizistik) begreifen.
Vgl. Raabe 2000, S. 311–326
Baum 2005, S. 100
Vgl. Fabris 2000, S. 371
Vgl. Debatin 1997, S. 284
„Normen regeln und steuern Kommunikation, um ihren Verlauf nicht dem Zufall oder der Beliebigkeit preiszugeben. Als Stabilisatoren kommunikativer Erwartungen steigern Normen sowohl aktuelle Kommunikation als auch künftige Kommunikationsprozesse.“ (Rühl 1996, S. 51f.) Als publizistischer Kreislauf (re-)produziere und rezipiere sich der Rundfunk z.B. selbst, dabei richte er sich für die Zukunft an einer von ihm selbst hervorgebrachten Öffentlichkeit als „der sozialen, sachlichen und zeitlichen Zentralinstanz“ aus.
Vgl. Jarren / Donges 2002a, S. 60ff.
Baum 2005, S. 100
Vgl. Jarren / Donges 2002a, S. 60ff.
Vgl. Baum 2005
Vgl. Scholl / Weischenberg 1998, S. 80f.
Vgl. Weischenberg 1998 ebenda, S. 153ff.
Vgl. Weischenberg 1998 ebenda, S. 194
Vgl. Weischenberg 1998 ebenda, S. 21
Vgl. Weischenberg 1998 ebenda, S. 182f.
Weischenberg 1992, S. 220
Vgl. Löffelholz 2000b, S. 50f.
Vgl. Bucher 2000
Vgl. Schimank 2000, S. 211f.
Jarren / Donges 2002a, S. 72
Schimank 2000, S. 243
Vgl. Ebenda, S. 244ff.
Ebenda, S. 246f.
Neuberger 2000, S. 281
Ebenda
Zu seinem Kommunikationsmodell s. Neuberger 1996, S. 28ff.
Gerhards (1999) nimmt an, dass zunehmend auch Meinungsforschung zu diesem Zweck genutzt wird.
Vgl. Neuberger 2000
Vgl. Raabe 2005, S. 87ff.
Vgl. Baum 2005, S. 101
Brosda 2008, S. 349
Ebenda, S. 27
Ebenda, S. 218f
Vgl. ebenda, S. 167ff. und 377f.
Ebenda, 32. Der Begriff des Diskurs-Anwalts (mit seinen Implikationen) taucht auch bei Burkart (1998) auf, der ihn als mögliche Folge einer zunehmend verständigungsorientierten Public Relations einführt — eine Folgerung, die noch belegt werden müsste.
Arens 1996, S. 91
Ebenda, S. 92
Kuhlmann 1999, S. 289
Vgl. Brosda 2008, S. 342ff.
Vgl. ebenda, S. 357ff.
Vgl. Neuberger 1996, S. 275ff.
Vgl. Raabe 2005, S. 135
Ebenda, S. 159
Ebenda, S. 160
Ebenda, S. 135
Vgl. Neuberger 1996, S. 44ff. und Hafez 2001, S. 73ff.
Vgl. Jarren / Donges 2002a, S. 207ff.
Vgl. Patterson / Donsbach 1996
Neuberger 1996, S. 78
Drei Viertel der befragten Journalisten wollen Realität abbilden, knapp zwei Drittel Kritik an Missständen üben. Vgl. Weischenberg / Scholl / Malik 2006, S. 102 und 106
Vgl. Czerwick 1990, S. 182
Vgl. Donsbach 2005, S. 418f.
Vgl. Hafez 2001, S. 82
Zuerst wurde dieser Erklärungsansatz für journalistische Selektion von Galtung und Ruge (1970) angewandt. Sie unterschieden folgende Faktoren: Intensität, Eindeutigkeit, Relevanz, Erwartung, Überraschung, Variation (Ausgewogenheit im Nachrichtenbild, z.B. Inland — Ausland), Elite, Personalisierung, Negativismus. Schulz (1976, S. 32–34) reduzierte die Zahl auf sechs: Zeit, Nähe, Status, Dynamik, Valenz, Identifikation, die er weiter untergliedert. Neuberger (1996, S. 262ff.) kritisiert Studien zum Thema: Nur wenige untersuchten Input und Output der Berichterstattung, was zur Klärung notwendig sei. Meist würden die Kataloge nur für Inhaltsanalysen genutzt, seit Galtung seien sie außerdem wenig verändert worden. Eine Aufarbeitung der Forschung leistet Eilders (1997, S. 19ff.).
Vgl. Neuberger 1996, S. 278f.
Vgl. Hafez 2001, S. 30, 65 und 67ff.
Vgl. Neuberger 1996, S. 279f. und Hafez 2001, S. 88ff.
Vgl. Hagen 1995, S. 18ff.
Vgl. Weischenberg / Scholl / Malik 2006, S. 146
Vgl. Scholl / Malik 2006 ebenda, S. 36ff.
Vgl. Altmeppen 2000, S. 121 und 126
Vgl. Jarren / Donges 2002a und 2002b
Journalisten selbst siedeln den Einfluss ihres Publikums im mittleren Bereich an. Vgl. Weischenberg / Scholl / Malik 2006, S. 159f.
Vgl. Hohlfeld 2003
Vgl. Altmeppen 2000, S. 123f.
Vgl. Brosda 2005
Vgl. Metze-Mangold 2004, S. 149
Vgl. Kunczik 2004
Deutsche Journalisten schätzen den Einfluss von Öffentlichkeitsarbeit eher gering ein. Das könnte allerdings auch eine Fehleinschätzung sein, ausgerichtet am Ideal der Überparteilichkeit. Vgl. Weischenberg / Scholl / Malik 2006, S. 123
Vgl. Jarren / Donges 2002a, S. 153ff. Zur Differenzierung zwischen systemischer, institutioneller und individueller Ebene s. auch Brosda / Schicha 2002
Vgl. Jarren / Donges 2002b
Reinemann (2003, 247ff.) hat diese Nutzungsschwerpunkte in einer Befragung unter Journalisten, die sich mit Bundespolitik beschäftigen, herausgefunden.
Vgl. Jarren / Donges 2002a, S. 221
Vgl. Donsbach 2005, S. 418
Vgl. Donsbach 1979
Vgl. Haas / Pürer 1996
Vgl. Weischenberg 1983
Vgl. Haller 2004
Haller schränkt hier bereits aus erkenntnistheoretischer Perspektive ein: „Dabei gilt ‚umfassend ‘für die als bemerkenswert eingeschätzten Geschehnisse [...]“ (Ebenda, S. 88) Damit führt er die Selektion als Wertung auch in der objektiven Berichterstattung ein. S. dazu Kap. III.2.2.2
Vgl. Weischenberg 1983, S. 356
Vgl. Brosda 2008, S. 215ff.
Vgl. Weischenberg / Löffelholz / Scholl 1994
Quelle: Weischenberg 1983, S. 359. Nicht berücksichtigt wurde die Frage der Relevanz dieser Typen, da dieser Argumentation hier nicht gefolgt wird. Die Spalte Public Journalism ist eine eigene Ergänzung.
Vgl. Kepplinger 1979b
Vgl. Donsbach 1979
Ebenda, S. 42.
Noelle-Neumann 1993, S. 193
Vgl. Noelle-Neumann 1994, S. 556ff.
Raabe 2005, S. 38
Vgl. Weischenberg 1989
Vgl. Weischenberg / Löffelholz / Scholl 1994 und Weischenberg / Scholl / Malik 2006
Die Kategorien stammen von Weischenberg. Siehe oben und vgl. Weischenberg 1983, S. 359. Wie sich dieses Journalismusbild in der Analyse von Kriegsberichterstattung niederschlagen kann, zeigt eine Studie von Donsbach, Jandura und Müller (2005) über die Bewertung der Embedded Journalists in deutschen und US-Medien. Dass deutsche Medien deutlich kritischer berichteten, obwohl Augenzeugen (die Reporter selbst) ein gemischtes bis positives Bild vertraten, führen sie u.a. auf die politische Ausrichtung deutscher Journalisten zurück. Ihr Bild von den US-Medien sei negativ. Die kritische Berichterstattung in Deutschland habe vermutlich zu einem negativen USA-Bild des Publikums geführt. Weitere Faktoren der Parteilichkeit — z.B. die kriegskritische Haltung einer Bevölkerungsmehrheit in Deutschland und die umgekehrten Vorzeichen in den USA oder die Tatsache, dass die meisten eingebetteten Journalisten US-Amerikaner waren-wurden nicht diskutiert.
Die Kritik verweist auf die Diskrepanz der Eigendarstellung und der journalistischen Darstellung von Berufen oder Wissenschaftszweigen. Vgl. Kepplinger 1979b und Noelle-Neumann 1993
Vgl. Weischenberg / Scholl / Malik 2006, S. 97ff. Wilke (1998, S. 141) stellt Ähnliches bei einer Befragung von Journalistenpreis-Juroren fest: Die Rollenmuster Kritiker und neutraler Berichterstatter rangieren mit höchster Zustimmung an erster Stelle.
Vgl. Haas / Pürer 1996, S. 355
Vgl. Brosda 2008, S. 119ff.
Die Darstellung wurde inspiriert von den Abbildungen bei Brosda (2008).
Baum 1994, S. 166 [sic]
Vgl. Wyss 2004. Wyss bezieht sich auf die Strukturationstheorie von Anthony Giddens. So auch Jarren / Donges 2002, S. 77ff.
Vgl. Brosda 2008, S. 295
Vgl. McQuail 1992, S. 17
Vgl. Gerhards 1999, S. 146
Vgl. Pöttker 2000 sowie Debatin 1997
Vgl. Thomaß 2000, S. 351f.
Pürer 2003, S. 144
Vgl. Thomaß 2000, S. 351
Vgl. Wunden 2003, S. 59
Auch aus systemtheoretischer Perspektive, die Ethik als besonderen Typus normativer Strukturen begreift, wird diese Schlussfolgerung nachvollzogen. Vgl. Rühl 1981, S. 481
Vgl. Greis 2003, S. S. 4ff.
Vgl. Wunden 2003, S. 56f.
Vgl. ebenda, S. 57ff.
Vgl. Debatin 1997
Die Inhalte solcher Kodizes können wiederum auch Reflexionsgegenstand der Medienethik sein, wie Wunden (2003, S. 63ff.) mit seiner Analyse des Pressekodex’ zeigt.
Loretan 2002, S. 285
Vgl. Rager 2000
Vgl. Wunden 1998b
Vgl. Fabris / Renger 2003, S. 82f.
Vgl. z.B. Bucher 2003, Hagen 1995 und Pöttker 2000
Vgl. z.B. Greis 2003 und Wunden 1998b
Auch scheinen sich hohe Mediennutzung und gesellschaftliche Anforderungen an Journalismus nicht in jedem Fall auszuschließen. Z.B. bei Fernsehnachrichten, s. dazu S. 108
Vgl. Thomaß 2000, S. 358
Vgl. Debatin 1997, S. 285ff.
Debatin 1997, S. 284
Rühl / Saxer 1981, S. 487. An dieser Stelle wird allerdings weniger integrativ, sondern scharf abgrenzend von individualethischen Ansätzen argumentiert.
Pörksen 2005, S. 217
Vgl. Thomaß 1998, S. 33ff.
Vgl. Loretan 2002, S. 277ff.
Vgl. Fabris / Renger 2003, S. 91
Vgl. Pürer 2003, S. 139f., Bucher 2003 und Wunden 2003, S. 70ff.
Vgl. Neuberger 2006, S. 3
Ruß-Mohl 1992, S. 85
Vgl. Weischenberg 2006b, S. 21
Vgl. Fabris 2000
Vgl. Wyss 2003
Vgl. Heinrich 1999, Kap. 1
Vgl. Wallisch 1995
Vgl. Debatin 1998
Vgl. Branahl 2002
Vgl. Weischenberg 2006b, S. 9f.
Vgl. Thomaß 2003
Wunden 1998b, S. 150
Ebenda, S. 154
Vgl. Weiß 1997, S. 185f.
Vgl. Schatz / Schulz 1992
Für eine Kritik des Modells von Schatz und Schulz vgl. Rager 1994
Vgl. Weiß 1997, S. 197f.
Debatin 1998, S. 121 [Hervorh.: N.B.]
Ebenda, S. 121
Vgl. Ruß-Mohl 1992, S. 82
Allerdings noch ohne das Kriterium Ethik: Die Rangfolge der Zustimmung war: 1. Richtigkeit, 2. Vermittlung, 3. Aktualität, 4. Relevanz. Vgl. Weber / Rager 1994
Vgl. Rager 1994
Rager 2000, S. 82
Ebenda, S. 80
Neuberger (1996, S. 241ff. und 323ff.) will Relevanz in Bezug zu den nicht-objektiven Interessen der Beteiligten messen. Zu diesem Zweck teilt er Relevanz auf in einen Einflussaspekt der Interessentinnen und Rezipienten, einen Auswahlaspekt der Journalisten als Kommunikatoren und Mediatoren und einen Wirkungsaspekt auf Seiten der Rezipientinnen. Auf der Einflussseite werden Erwartungen formuliert, die auf der Wirkungsseite mit der Funktionserfüllung in Beziehung zu setzen wären. Um nun Relevanz journalistischer Auswahl auch makrotheoretisch beurteilen zu können, will Neuberger sie an der primären Funktion von Journalismus, der Information (Vermittlung von Wissen zur Problemlösung), ausrichten. Da er die gesellschaftlichen Funktionen von Journalismus nicht auf der Mikroebene anwendet, versäumt Neuberger, Vorschläge für journalistisches Handeln vorzulegen und reduziert Relevanz auf die individuelle Ebene. Ähnlich gelagert ist die Kritik von Raabe (2005, S. 87ff.), der die unzureichende Verknüpfung der Dimensionen bemängelt. Auch Debatin (1997, S. 281) schlägt vor, Medienethik nach erwarteten Leistungen zu entwickeln.
Vgl. Hagen 1995, S. 53ff.
Ebenda, S. 35.
Vgl. Weischenberg 2003
Vgl. Wilke 1998
Vgl. Pöttker 2000
Vgl. Pöttker 1996
Vgl. Pöttker 2000. Weitere Modell im Überblick bei Fabris 2000
Wallisch (1995) z.B. sieht Qualität in Abhängigkeit vom Journalismuskonzept, also der journalistischen Rolle, der Darstellungsform und der Position des Journalisten (im Geschehen oder außen vor). (S. 67ff.) Er unterscheidet zwischen einer objektiven, empirisch feststellbaren Qualität und einer subjektiven, interpretativ zu ergründenden Qualität. Qualität sei damit ein „Indizienprozess“ und könne keinen Normencharakter haben. Deshalb betreibt er Qualitätsbestimmung textimmanent und will jedes Produkt nach seinem spezifischen Zugang beurteilen: in einer „immanentfunktionale[n] Kritik [...] ohne normative Formalismen“. (S. 239)
Pressekodex des Deutschen Presserates in der Fassung vom 02.03.2005, Ziffer 2.
Ruß-Mohl (1992) spricht von Objektivität, Pöttker (2000) von Richtigkeit, Wahrhaftigkeit und Vollständigkeit. Rager (2000) benutzt den Begriff der Richtigkeit.
Haller 1993, S. 143
Ebenda
Ebenda, S. 140 [Hervorh. im Orig.]
Vgl. Baum / Scholl 2000, S. 91f.
Dieses findet seine Grenze, falls Akteure auf die Zerstörung der Grundlage — der Legitimität verschiedener Wirklichkeitsvorstellungen — zielen. Vgl. Scholl 2000 ebenda, S. 93
Aus diskurstheoretischer Perspektive würde ein auf Weiterleitung reduzierter Journalismus seinem Handlungsmodus der Kommunikativität auch nicht gerecht, denn er würde Geltungsansprüche nicht prüfen. Vgl. Brosda 2008, S. 151ff.
Vgl. Neuberger 1996. Journalisten benutzen bei der Definition ihrer Aufgabe häufig entsprechende Begriffe: umfassend, wirklichkeitsgetreu, tatsächliche Bedeutung, unverfälscht, möglichst vollständig. S. Antwort der FAZ auf die Frage nach einem Redaktionsstatut und Redaktionsstatut der Süddeutschen Zeitung. Vgl. Essen 2003, S. A-84 und A-86
Vgl. Schwer 2006
Die anderen Kriterien in diesem Katalog wie z.B. Vielfalt seien eher als Relevanz zu begreifen und enthielten Wertungen, die vom Erkenntnisinteresse abhingen. Vgl. Neuberger 1997
Vgl. Neuberger 1996, S. 170ff.
Vgl. Haller 1993
Vgl. Baum / Scholl 2000, S. 96ff.
Bentele 1996, S. 135
Ebenda
Vgl. Weber / Rager 1994, Weischenberg 2003 und Wilke 1998
Auch Rager und Rinsdorf (2002, S. 37f.) empfehlen Bearbeitungsprogramme im Lichte der normativen Vorgaben auf ihre Funktionalität hin zu überprüfen.
Merten (1973) benutzt die Standortgebundenheit der Beobachtung psychischer Systeme, um den Begriff der Aktualität neu zu bestimmen als Aufmerksamkeit, die ein Rezipient einem Ereignis zuweist. Damit ist Aktualität nicht an das Ereignis, sondern an das Verhältnis von Ereignis und Rezipientin geknüpft. Da Aufmerksamkeit ein knappes Gut ist, unterliegt ihr auch ein soziales Muster, nämlich dann, wenn psychische Systeme sich an fremden Aufmerksamkeitsleistungen orientieren, um den ständig notwendigen Prozess der Selektion zu vereinfachen. Aus dieser Perspektive ist Aktualität eine Dimension von Relevanz für den Rezipienten und für seine Umgebung. Dieses soziale Muster ließe sich auch auf Journalisten übertragen, die Berichterstattung anderer beobachten, um ihre Aufmerksamkeit entsprechend auszurichten.
Vgl. Wunden 1998b, S. 154
Vgl. Ruß-Mohl 1992
Vgl. Ruß-Mohl 1997
Vgl. Debatin 1998, S. 122
Vgl. Wyss 2003
Vgl. Altmeppen 2000, S. 114
Vgl. Wyss 2003
Vgl. Scholl 2004
Vgl. Zubayr / Geese 2005
Vgl. Wolling 2002
Vgl. Funiok 1996b
Vgl. Pöttker 2000, S. 380
Vgl. Debatin 1998, S. 122
Vgl. Weischenberg 2003, S. 171f. und Hohlfeld 2003, S. 245ff.
Vgl. Thomaß 1998, hier S. 33
Vgl. Altmeppen 2000
Vgl. Bucher 2003, S. 21
Vgl. ebenda, S. 12
Rager 2000, S. 85
Vgl. Rager 1994, S. 206
Wunden 1998b, S. 145
Baum 1994, S. 199
Vgl. Lünenborg 2005, S. 27ff.
Zit. n. Schenk 2002, S. 4
Vgl. Hohlfeld 2003, S. 131ff.
Schenk 2002, S. 5
Vgl. ebenda, S. 693ff.
Zu den Nachteilen der Laborsituation, die diesen Erkenntnissen zugrunde liegt, gehört u.a. die Ausblendung des sozialen Kontextes und eine Überbetonung der Reaktivität durch die passive Situation. Auf beide Mängel sollten nachfolgende Ansätze der Wirkungsforschung noch eingehen. Vgl. Schenk 2002, S. 77f.
Bonfadelli 2004, S. 122
Vgl. Schenk 2002, S. 144
Festinger 1957, S. 31. Eine kritische Würdigung findet sich bei Donsbach 1991, S. 31ff.
Vgl. Jäckel 1999, S. 66f.
Vgl. Donsbach 1991
Vgl. Schenk 2002, S. 166
Zaller (1992) geht von einer instabilen Konsistenz der politischen Meinung aus. Brody (1994) hingegen legt seinen Studien über öffentliche Meinung und Außenpolitik ein Modell der rationalen Meinungsbildung zugrunde: Die Beurteilung, z.B. des US-Präsidenten, werde durch Informationsverarbeitung ständig auf einen aktuellen Stand gebracht.
Vgl. Scheufele 2003, S. 21ff.
Vgl. Pürer 2003, S. 357 und Scheufele 2003, S. 14ff.
Vgl. Schenk 2002, S. 287ff.
Vgl. Chanley 1999, S. 40
Vgl. Schenk 2002, S. 307ff.
Lazarsfeld / Berelson / Gaudet 1944, S. 151
Nachfolgende Studien haben versucht, Merkmale von Meinungsführern auszudifferenzieren. Dazu gehören: Kompetenz, Erfahrung und Bildung, Engagement und Interesse, soziale Integration und soziale Anerkennung. Methodisch ist vor allem über ihre Identifizierung gestritten worden, eine reine Selbsteinschätzung erscheint nicht ausreichend. Vgl. Jäckel 1999, S. 101f.
Je nach Tageszeit eines Ereignisses und mit steigendem Nachrichtenwert können die Medien als Erstquelle auch an Bedeutung verlieren. Vgl. Rogers 2000
Vgl. Jäckel 1999, S. 131
Noelle-Neumann 2001, S. 299
Mit diesem Modell erklärt Noelle-Neumann (Ebenda, S. 227ff.) die Wahlniederlage der CDU/CSU 1976: Die mehrheitlich SPD/FDP-orientierten Fernsehjournalistinnen hätten die wahrgenommene Mehrheitsmeinung (u.a. durch Perspektiven der Kamerabilder) dominiert und so die Schweigespirale in Gang gesetzt.
Vgl. ebenda, S. 296f.
Schenk 2002, S. 501ff.
Die Wissenskluft-Hypothese wurde in mehrfacher Hinsicht weiter entwickelt: in der Definition von Wissen, in der Unterscheidung zwischen Wissensdefiziten und Wissensdifferenzen, die unterschiedlichen sozio-ökonomischen Situationen zu eigen sind, in der Trennung von unterschiedlichem Zugang zu Angeboten und ihrer unterschiedlichen Verwertung. Vgl. Bonfadelli 2004, S. 252ff.
Vgl. Gerbner u.a. 2002
Vgl. Schenk 2002, S. 537ff.
Diese These vertritt z.B. Noelle-Neumann, die eine Berichterstattung möglichst nahe an der Realität fordert. Vgl. Noelle-Neumann 1994, S. 570f.
Vgl. Früh 1994, S. 28ff.
Vgl. Schulz 1982, S. 55
Jäckel 1999, S. 197
Zu den Grundlagen des Ansatzes vgl. Blumler / Katz / Gurevitch 1974b
Vgl. Dimitrova / Kaid / Williams / Trammell 2005, S. 28
Vgl. Grimm 1996
Zu Publikumserwartungen vgl. Meyering 2004, S. 53ff.
Vgl. Bucher 2004, S. 283ff.
Vgl. Palmgreen / Wenner / Rosengren 1985b, S. 23
Vgl. Schenk 2000, S. 71–84 und Schenk 2002, S. 703ff.
Vgl. Früh / Schönbach 1991a
Ebenda, S. 28
Die Anwendung des Modells in der empirischen Forschung ist methodisch aufwändig, aber bereits ausgetestet worden. Vgl. Früh / Schönbach 1991b und 2005.
Vgl. McCombs 2004, S. 4ff.
Rössler 1997a, S. 79
Die Einseitigkeit ihrer geographischen und thematischen Ausrichtung bemängelt Rössler: Die überwiegende Zahl der Studien hat zum Wahlkampf in den USA geforscht. Vgl. ebenda, S. 218f.
Eine umfassende Kritik der Methodik bisheriger Studien findet sich bei Rössler, der ein eigenes Design entwickelt. Vgl. ebenda, S. 202ff.
Vgl. Brosius 1994
S. dazu McCombs 2004, S. 53ff.
Vgl. Brosius 1994, S. 272f.
Zaller (1997) erklärt diese widersprüchlich erscheinenden Befunde mit dem McGuire-Modell: Wahrscheinlichkeit der Einstellungsänderung = Wahrscheinlichkeit der Rezeption x Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz. Politisches Interesse steigert die Rezeptions-, verringert aber die Akzeptanzwahrscheinlichkeit. Wenn die Nachricht allerdings mit grundlegenden Überzeugungen harmoniert (liberal / konservativ), kann politisches Interesse die Akzeptanzwahrscheinlichkeit auch steigern.
S. dazu Rogers / Hart / Dearing 1997. Sie identifizieren die Einbeziehung des Faktors Zeit und die Individualisierung bzw. Lokalisierung der Daten als die wichtigsten Weiterentwicklungen des ursprünglichen Ansatzes.
McCombs (2004, S. 142f.) will alle diese Bereiche unter dem Titel Agenda-Setting behandeln, da es jeweils um den „transfer of salience“ von Agenda zu Agenda gehe. Häufig wird aber aus heuristischen Gründen mit unterschiedlichen Begriffen gearbeitet.
Vgl. ebenda, S. 98ff. und Schenk 2002, S. 475f.
Die Ausdifferenzierung des Medienangebots (mehr TV-Kanäle, interaktive Online-Angebote) könnte einerseits Agenda-Setting-Effekte abschwächen, andererseits bleibt das Orientierungsbedürfnis und damit die Nutzung des medialen Mainstreams erhalten. Vgl. Rössler 1997b, S. 85ff.
Brosius (1994) weitere Forderungen zur Weiterentwicklung des Agenda-Setting (subjektive Konstruktion des Themas und sekundäre Wirkungen jenseits der Agenda-Beeinflussung) erfüllen sich erst in Framing-Studien.
Scheufele (2003, S. 61) lehnt die Eingliederung des Framing in das Agenda-Setting ab, da Themen nicht mit Objekten gleichzusetzen seien.
Vgl. Schulz 1997, S. 199
Vgl. Iyengar / Simon 1993. Die anschließende Wahl verlor Bush nach Miller und Kronick (1997), weil das Thema Wirtschaft die Berichterstattung dominierte. Priming hängt wie jede Medienwirkung von Faktoren ab, z.B. vom Vertrauen in die Medien.
Scheufele (2003, S. 63) hält Priming für eine unzulässige Gleichsetzung eines Mikrostimuli (Wort) in einem psychologischem Konzept mit einem Makrostimuli (Berichterstattung). Bereits ein einzelner Beitrag könne sehr widersprüchlich framen.
Vgl. Matthes / Kohring 2004
Entman 1993, S. 52
Vgl. Scheufele 1999
Vgl. Scheufele 2003, S. 17
Vgl. Iyengar / Simon 1993
Auch Jordan und Page (1992) haben starke Framing-Effekte von US-TV-Nachrichten nachgewiesen: In einer Untersuchung von 1969 bis 1983 erklärten diese einen Großteil von Umschwüngen in der öffentlichen Meinung. Allerdings könnte diese Korrelation auch durch dritte Faktoren erklärt werden — ein grundsätzliches Problem der Agenda-Setting-Forschung.
Vgl. McCombs 2000, S. 133
Cohen 1963, S. 13
Vgl. Schenk 2002, S. 402
Scheufele (1999) stellt ein ähnliches Modell für Framing auf und integriert darin: frame-building, frame-setting, individuelle Effekte, Journalisten als Publikum.
Diese Herangehensweise empfiehlt Brosius (1994).
Vgl. ebenda, S. 211
Quelle: Rössler 1997a, S. 82 und eigene Ergänzungen
Das integriert auch der dynamisch-transaktionale Ansatz. Vgl. Früh / Schönbach 1991b
Lünenborg 2005, S. 46
Ebenda, S. 50.
Pätzold 2002, S. 36
Vgl. Hall 1999
Vgl. Pätzold 2002, S. 37
Hall 1999, S. 95
Vgl. Hall 1999, S. 106f.
Vgl. Lünenborg 2005, S. 55
Ebenda, S. 17
Ebenda, S. 83
Z.B. Lünenborg 2004
Vgl. Pätzold 2002, S. 34
Lünenborg 2005, S. 218
Grimm (1996) sieht die gesamte Berichterstattung über den zweiten Golfkrieg als „Infotainment par excellence“ (S. 259), da sie mit einem Actionfilmen nachempfundenen Spannungsbogen gearbeitet hätte.
Vgl. Brosda 2008, S. 235
Lünenborg 2005, S. 91
Brosda 2008, 295
Baum 1994, S. 299 [Hervorh. im Orig.]
Mit einer international vergleichend angelegten Studie unterstützt Norris (2000) ihre Theorie, dass Nachrichtenkonsum keineswegs politisch apathisch macht, sondern Wissen über und Vertrauen in Politik aufbaut. Demnach erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit der Partizipation. Das gilt allerdings nur für die Aktiveren unter den Mediennutzern. Politisch eher Uninteressierte werden laut Norris von diesem Angebot nicht erreicht. S. dazu auch die Ausführungen zur Wissenskluft-Hypothese, S. 120.
Cohen 1963, S. 13
In einer Studie auf der Basis des dynamisch-transaktionalesn Ansatzes kommt Früh zu dem Schluss, dass 80 Prozent der Untersuchspersonen aktiv mit Medieninformationen umgehen: Sie verknüpfen, ergänzen und deuten neu. Vgl. Früh 1994, hier S. 395ff.
Vgl. McQuail 2000, S. 35
Vgl. Schenk 2000 und Schenk 2002, S. 703ff.
Vgl. Rössler 1997a, S. 387f.
Die hohe Meinungskonformität innerhalb sozialer Gruppen war bereits eine zentrale Erkenntnis der Studie „People’s Choice“. Vgl. Lazarsfeld / Berelson / Gaudet 1944
Schenk 2002, S. 709
Ebenda, S. 701
Vgl. McQuail 2000, S. 39
Vgl. Grimm 1996
Z.B. bei McCombs 1997, S. 209: „The power of the press in America is a primordial one. It sets the agenda of public discussion; and this sweeping political power is unrestrained by any law. It determines what people will talk and think about — an authority that in other nations is reserved for tyrants, priests, parties and mandarins.“
Rössler 1997a, S. 79
Vgl. Noelle-Neumann 1998
Eilders (1997) setzt in einer empirischen Studie Nachrichtenfaktoren in journalistischer Produktion und in der Auswahl sowie Erinnerung der Rezipienten zueinander in Beziehung. Wirksam für die journalistische und für die Rezepientenselektion erscheinen: Etablierung eines Themas und Kontroverse. Häufiger ausgewählt und häufiger von Rezipientinnen erinnert werden Berichte mit dem Faktor Prominenz.
Vgl. Entman 1993, S. 52f. Auch Scheufele (2003, S. 214) fordert die Verbindung von Entstehung, Berichterstattung und Wirkung in der Framing-Forschung.
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(2008). Journalismus — Begriff, Qualität, Publikum. In: Qualität in der Krisen- und Kriegsberichterstattung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91137-3_3
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