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Kommerzielle und nicht-kommerzielle Mädchen- und Jugendzeitschriften: Diskursive und kontextuelle Analysen

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Auszug

„Fotogeschichten“, je nach herausgebendem Verlag auch „Fotolove-Storys“ oder „Fotoromane“ genannt, sind ein festes, nicht wegzudenkendes Genre kommerzieller Mädchen- und Jugendzeitschriften. Sie weisen in vielerlei Hinsicht eine Reihe von Konstanten auf, die sich seit nunmehr mehreren Jahrzehnten in beharrlicher Kontinuität zu halten scheinen. Die außerordentliche Beliebtheit dieser Geschichten bei den Leserinnen und Lesern bietet den Redaktionen Anlass, die „besten“ dieser Fotogeschichten von Verlagsseite in Sonderheften noch einmal gesammelt auf den Markt zu bringen. Dies geschieht von Seiten der Magazine BRAVO und BRAVO GIRL! beispielsweise mit den in der Regel vierteljährlich herausgegeben „Specials“ unter regelmäßigen Hefttiteln wie „BRAVO TRUE FEELINGS“, „BRAVO SUMMER SPECIAL“, „BRAVO FOTO LOVE STORY EXTRA“ oder „BRAVO HERBST FEELINGS“ und anderen. In diesen Formaten werden zumeist etwa acht bis zehn schon vorher in Einzelheften der BRAVO oder BRAVO GIRL! publizierten Fotogeschichten gesammelt und als separate Sonderhefte angeboten. Die Faszination dieses Genres ist vermutlich einer ganzen Reihe von Aspekten geschuldet — ganz sicher aber bietet es eine Vielzahl von Identifikationsangeboten für die jugendlichen Leserinnen und Leser und scheint innerhalb des „internen Systems“ der Hefte wichtige „Funktionen“ zu erfüllen. Die Fotogeschichten stehen damit an erster Stelle einer medienpädagogischen Untersuchung der verschiedenen Genres dieser Hefte, zudem die Besonderheiten der Bild-Text- Bezüge in den Fotogeschichten diese für die medienpädagogische Auseinandersetzung mit dem Thema „Lesen im Medienzeitalter“ noch zusätzlich interessant machen.

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Literatur

  1. Nach Fix (1996: 116) konstruiert Supertext „sich aus mehreren Texten, […] aus dem sprachlichen Text und den visuellen Texten, Farben, Flächen, Linien, mit jeweils eigenen Zeichensystemen, aber gemeinsamer Funktion […]“.

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  2. Vgl. Mühlen Achs 1998: 97 f. „Diese Beziehungsdarstellung wird euphemistisch als Handin-Hand-Gehen, oder auch als ‚Händchenhalten ‘bezeichnet. Tatsächlich drückt sich in der Art, wie sie vollzogen wird, jedoch keineswegs die durch diese Begrifflichkeit angedeutete Symmetrie und Gleichwertigkeit aus. Es wäre zutreffender und entlarvender, sie als braves An-der-Hand-Gehen der Frau unter der Führung des Mannes zu bezeichnen. Sie signalisiert die freiwillige, vertrauensvolle Unterordnung der Frau unter den männlichen Führungsanspruch und ermöglicht im Bedarfsfall ihre Erzwingung auf der Basis purer physischer Überlegenheit des Mannes.“

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  3. Vgl. zum Thema Obdachlosigkeit in Verbindung mit Drogensucht und Prostitution: „Steffi, 18“, Die Straße war mein Zuhause, BRG, 01/2003, S. 26f.; zum Irak-Krieg: Stoppt den Wahnsinn, BRG, 09/2003, S. 60, und Wir haben Angst!, S. 61; zum Thema der Kindersoldaten in Uganda: „Christina, 17“, Ich habe unzählige Menschen getötet!, BRG, 17/2003, S. 26f.; zum Thema Vergewaltigung: „Jennifer, 16“, Brutal vergewaltigt: Ich will Rache!, BRG 13/2003, S. 20f.; zum Thema Gewalt in der Familie: „Sarah, 18“, Ihre Schläge zerstörten meine Seele!, BRG, 14/2004, S. 34f. Zum Thema Drogenmissbrauch: Mein Leben im Drogen-Wahn, MÄD, 10/2003, S. 60f. — In den „reports“ von MÄDCHEN finden sich allerdings auch Berichte über Karriereanforderungen in der Kultur-, Medien-und Modeindustrie. Siehe z. B. Dagmar Köster: Isabella in der Trend-Fabrik, 05/2003, S. 22f. (über Modedesignerinnen), und die im Stil von Berichterstattung und Berufsberatung gestaltete Anzeige der Firma „Avantgarde“: Dem Trend voraus!, 10/2003, S. 34f. (über sog. „Trendscouts“ in der Marktforschung). Im selben Heft, S. 46–53, auch die Fotogeschichte Aus Liebe ins Verderben über Model-Karriereträume und einen zwielichtigen Fotografen.

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  4. Siegfried Kracauer schrieb 1931 in Zum Paradies der Babys zu infantilen Wunschprojektionen und antimodernistischen Affekten: „So gewiß manche Einrichtungen der Gesellschaft einer Änderung fähig wären, ebenso gewiß sind breite Schichten der Bevölkerung an der Aufrechterhaltung des Bestehenden interessiert. Nicht so, als ob sie von den Übeln verschont blieben, unter denen wir alle zur Zeit leiden; aber sie fürchten das größere Übel, das eine Umwälzung des ganzen Gesellschaftsbaues für sie möglicherweise bedeutete. Da nun die Einsicht in die Struktur des zu Verändernden die Vorbedingung jeder echten Veränderung ist, schließen sie aus Instinkt die Augen und erhöhen fälschlich auch das Wandelbare zum Rang von unerschütterlich notwendigen Gegebenheiten“ (vgl. Kracauer 1996: 158).

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  5. Zu entsprechenden Beispielen in der Werbung vgl. Borstnar 2002a: 704f.

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  6. „Deus ex machina“, lat. „Gott aus der Maschine“, ist ein Mittel der Konfliktlösung im antiken Drama (Euripides: Medea, Sophokles: Philoktet). Meist kurz vor der Katastrophe wird die Lösung durch das Eingreifen einer Gottheit herbeigeführt, deren Darsteller mittels einer Theatermaschine, auf die Bühne herabschwebt. Der in die Handlung eingreifende Reitende Bote in Molieres Tartuffe (1664) steht für eine komödiantische Konfliktlösung.

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  7. Vgl. Sexy Silvi’s Supersüsse Stories. Heiße Grill-Party, YAM, 08/2001, S. 40f., mit Wortspielen wie: „Orgasmus“/„Ohrgasmus“ — (zu Besuch) „kommen“/einen Orgasmus haben. — Siehe auch Zobl 1999.

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  8. „Ökonomie“, abgeleitet vom griech. oikos, bedeutet ursprünglich: Haus, Haushalt, Wohnsitz.

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  9. Hier ist auf die so genannte Schäferdichtung zu verweisen, die Walter Benjamin in seiner Schrift „Ursprung des deutschen Trauerspiels“ (1928) als einen historischen Vorläufer des barocken Trauerspiels und damit der Oper deutete. Ein typisches Merkmal der Schäferdichtung ist für ihn eine extreme Natursehnsucht, die sich in der „opernhaften“ Darstellung von idealen Orten, Paradiesen, äußere. Die Schäferdichtung erfuhr tatsächlich im 17. Jahrhundert eine Modifikation: Der einst musizierende Hirte trat in den Hintergrund, stattdessen wurde der Naturschauplatz in literarischen Genrebildern idealisiert, mit ihm sein Wirken auf den ihn erfahrenden Menschen (vgl. Benjamin 1980: 384–386). wurde der locus amoenus (oder Lustgarten, Elysium), ein irdisches Paradies, zu einem wesentlichen Denk-und Ausdrucksmodell, einem topischen Motiv — einem „Rahmenthema“ (vgl. Bialostocki 1966: 111–125). „Nicht, dass die inhaltlich gefüllten Topoi notgedrungen weitgehend aus wiederholbaren Konstanten, oft auch aus abgedroschenen Bezugselementen bestehen, macht ihre Toposhaftigkeit aus — wie seit Curtius in weit verbreitetem, selbst schon ‚topischen ‘Irrtum angenommen wird —,sondern, dass sie als Kristallisation von meinungsmäßig anerkannten Gesichtspunkten, herrschenden Anschauungen mit der Zuversicht herangezogen werden, dass sie in bestimmten Rede-und Argumentationszusammenhängen Zustimmung bewirken.“ Das ist ein wesentlicher Aspekt der Wirkungsstrategie jeder Art von Massenpresse, also auch der kommerziellen Mädchenzeitschriften (vgl. von Moss 1988: 426). Der Verfasser bezieht sich auf Ernst Robert Curtius Buch „Europäische Literatur und Lateinisches Mittelalter“ (zuerst 1948) und den dort begründeten normativen Gebrauch von Topoi der antiken Rhetorik. Siehe dazu auch Fischer 1974.

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  10. Mit der Renaissance und ihrer lebensbejahenden Rückkehr zur Eigenverantwortlichkeit des Menschen, ihrer Absage an alle hörige Askese, entsteht auch eine zunehmende Freude an der Geselligkeit. So wurde Geselligkeit zu jener Kommunikationsform, in der die Menschen geplante Begegnungen mit Mitmenschen pflegten, die dem eigenen Bedürfnis nach Kontakt, Bestätigung, Anerkennung und Austausch dienten. Geselligkeit, eine wesentlich „Spielform der Vergesellschaftung“, ist daher weder auf bloße Lebensfreudigkeit noch auf Vergnügungs-und Unterhaltungssucht zu reduzieren, wie es in der Massenpresse immer wieder geschieht. (Simmel 1998: 193).

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  11. Vgl. zu Beispielen aus der Werbung Borstnar 2002a: 698–706: darin u.a. über „männliche Raumkultivierung“ und „weibliche Domestizierung“

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  12. Zur historischen „Leitfunktion“ von Körpern und Körperteilen bei der „Symbolisierung von Gesellschaft und Subjektivität“, zu den „Verfahren der Diskursivierung, der Abstraktion, der Rahmung oder des Verhüllens“ siehe auch Benthien / Wulf 2001: Einleitung 9–26; 14, 16).

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  13. Winfried Menninghaus weist in seiner philosophischen Untersuchung überdies darauf hin, dass attraktive, schöne Menschen bei weitem nicht die sexuell und reproduktiv erfolgreichsten sind (Menninghaus 2003).

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  14. ‚Symbolische Formen’ sind die Manifestationen der Habitusformen im Bereich der ‚Manier ‘und der ‚Distinktion‘. ‚Distinktion ‘definiert Bourdieu als „in der Struktur des sozialen Raums angelegte Differenz“ (Bourdieu 1985: 21f.).

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  15. Zum Begriff und Konzept der „Entwicklungsaufgaben“ siehe Havighurst 1972.

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  16. „Im Leben des Liebenden ist das Gewebe der Begebenheiten von einer unglaublichen Belanglosigkeit“, schreibt Roland Barthes, „und diese Belanglosigkeit, die mit dem größten Ernst im Bunde steht, ist im eigentlichen Sinne ungebührlich“ (Barthes 1988: 183).

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  17. „Ich-liebe-dich ist nuancenlos. Es hebt die Erklärungen, die Planungen, die Rangstufen, die Skrupel auf“ (Barthes 1988: 137).

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  18. Vgl. die an Sigmund Freud und Jacques Lacan anknüpfende Deutung von „Liebesdiskursen“ bei Julia Kristeva: „Seine Majestät das Ich projiziert und glorifiziert sich oder zersplittert und geht unter, wenn es sich in einem idealisierten Anderen betrachtet: der erhaben ist, unvergleichlich, ebenso meiner würdig, wie ich seiner unwürdig sein kann, und dennoch für unsere unteilbare Vereinigung geschaffen. Alle Liebesdiskurse handelten vom Narzissmus und begründeten sich als Code von positiven, idealen Werten“ (Kristeva 1989: 14f.).

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  19. Siehe zum Feuilleton-und Fotoroman Neuschäfer 1986, zur Soap Opera Landbeck 2002, zum Zeichentrickfilm Mühlen 1995: 28–36.—Als gleichsam klassisches Beispiel für den Einfluss der Standards der Filmbranche sei hier nur Arthur Hillers Love Story genannt (USA 1970; nach einer Erzählung von Erich Segal).

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  20. Unter Bezugnahme auf David Riesmans Arbeit Die Einsame Masse (Hamburg 1956), dessen vergleichende Ausführungen über die traditionellen und die Comic-Erzählungen unterstreicht Stefan Aufenanger auch für die Fotogeschichte geltende Grundsätze der Heldengestaltung: „Die traditionellen Helden zeigen immer eine Entwicklungsgeschichte, die eine moralische Reifung aufzeigen würde, während die modernen Helden (…) fertig und ohne Konturen sind. (…) Die modernen Helden werden zwar auch immer unnatürlicher, müssen aber anhand von Äußerlichkeiten sofort erkennbar sein. Dies bedeutet, dass die Ausgestaltung der modernen Geschichten sich weniger an Handlungen und deren Entwicklung als an dem Ergebnis und den (statischen) Eigenschaften der Protagonisten orientiert“ (Aufenanger 1995: 75).

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  21. „Vgl. Nobel 2004: 4. & Vgl. auch Susan Sontag: „Je weniger frisiert, je weniger fabriziert, je naiver ein Foto ist, desto eher wird es für glaubwürdig gehalten.““(Sontag, 1989: 176)

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  22. „Damit die Geschichte sich darstelle, muß der bloße Oberflächenzusammenhang zerstört werden, den die Photographie bietet“, schrieb Siegfried Kracauer 1927 in Die Photographie. „Denn in dem Kunstwerk wird die Bedeutung des Gegenstandes zur Raumerscheinung, während in der Photographie die Raumerscheinung eines Gegenstandes seine Bedeutung ist. Beide Raumerscheinungen, die ‚natürliche ‘und die des erkannten Gegenstands, decken sich nicht.“ (Kracauer, 1992: 191)

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  23. Rebecca Solnit unterscheidet in ihrer fotografiekritischen Untersuchung, Crimes and Splendors. ‘The desert Cantos of Richard Misrach’, Boston 1996, verschiedene „Unsichtbarkeiten“: materiell Existierendes wie Strahlungen; Abstraktionen wie Gewalt und Amnesie, „die nur in Form bestimmter Handlungen, Folgen oder Ursachen an die Oberfläche treten“; verdrängte Tatsachen wie „häusliche Gewalt“; alles, was „hochgesichert, klassifiziert, unterdrückt, versteckt, bewacht ist“; schließlich alles, „was zeitlich begrenzt ist, was schon geschah oder erst passieren wird“ (S. 52; deutsch zitiert bei Ludwig Seyfarth, 2000: 5). — Nach Hartmut Böhme sind auch sichtbare und unsichtbare Blicke zu unterscheiden: „Grausame Blicke, listige Spiegelungen, tödliche Blicke begleiten, ja bilden die Urgeschichte des Subjekts bis in die griechische Aufklärung, verschwinden dann aus der ‚hohen ‘Kunst und Philosophie, strömen subkulturell weiter bis in die Renaissance, versickern langsam ins Unbewusste, tauchen wieder auf in der Romantik (und Neoromantik), bis sie von Freud in den analytischen Diskurs gezogen werden. Dies wäre sinnlos, lebte die archaische Konfiguration von tödlichem Blick, Spiegelung und Mord (…) nicht fort.“ (Böhme 1988: 234f.)

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  24. Vgl. auch Horkheimer / Adorno 1989. Darin: „Die Ideologie wird gespalten in die Photographie des sturen Daseins und die nackte Lüge von seinem Sinn, die nicht ausgesprochen, sondern suggeriert und eingehämmert wird. Zur Demonstration seiner Göttlichkeit wird das Wirkliche immer bloß zynisch wiederholt. Solcher photologische Beweis ist zwar nicht stringent, aber überwältigend.“ (Horkheimer/Adorno 1989: 168)

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  25. „mittendrin-Berlin rockt!“ wurde von den Unternehmen der Icon Impact GmbH als einem marktführenden Anbieter innovativer Unterhaltungsformate, deren Vermarktungsschwerpunkte in Kooperationsmodellen mit Industrie-und Medienpartnerschaften liegen, und in Zusammenarbeit mit dem Telefondienstanbieter O2 entwickelt und umgesetzt. Die Produktion umfasst darüber hinaus Kooperationen mit McDonalds, dem Fernsehsender RTL II, dem Egmont Ehapa Verlag und dem Mobiltelefonhersteller Nokia. Philipp Zwez, Managing Director von Icon Impact, einer der „Erfinder“ der Handy-Soap, macht unter anderem die konzeptionelle Pionierleistung für den überwältigenden Erfolg verantwortlich: „mittendrin’ ist der Beweis dafür, dass die Kombination zielgruppengerechter Inhalte mit starken Distributionskanälen ein Erfolgsgarant ist.“ Der spezifisch benannte Vorteil liegt demzufolge u.a. auch darin, den Konsumenten immer „mit dem passenden Medium“ zu erreichen. Unterwegs per Handy, zuhause mit dem PC und begleitend über die entsprechenden Printmedien. So steht zweimal täglich eine aktuelle Folge aus zehn Bildem, Text und Ton für den Download auf das Mobiltelefon bereit. „Die eigene Realität deckt sich mit der Realitätsebene der Foto-Handy-Soap“ so Zwez. „Man trifft die Stars auf bundesweiten Partys und gehört tatsächlich zu einer besonderen Community.“ — (Zwez 2006: www.openpr.de/news [26.04.2006]).

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  26. Zur Psychologie der Farben vgl Liebmann / Welsch 2003.

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  27. Zur Körpersprache, zum „symbolischem Gebrauch der Arme“ und zum „Gesicht als Zeichenträger“ siehe Mühlen Achs 1998: 68–77; 80–90.

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  28. So genannter „sexueller Gewalt“ oder „gewaltsamer Sexualität“; siehe zu diesen eher „bagatellisierenden Begriffsbildungen“ Gerstendörfer 1997: 22–25, 34f.

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  29. Allerdings sind selbst feministische Quellen nicht frei von Versimplifizierungen: „Liebe ist ein Fühlspiel. Besser: Es könnte eines sein.“ Nämlich bei entsprechender „Empathiefähigkeit“ und „Eröffnung von Gefühlsperspektiven“. (Gerstendörfer 1997: 30, 33)

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  30. Medienkompetenz ist für Dieter Baacke eine Einheit von analytischer, reflexiver und ethischer „Medienkritik“, informativer und instrumentell-qualifikatorischer „Medienkunde“, rezeptiver und interaktiver „Mediennutzung“ sowie innovativer und kreativer „Mediengestaltung“ (Baacke 1997: 98). Lothar Mikos betont die „visuelle Kompetenz“ (Mikos 2000: 12); den Zusammenhang von Kommunikations-, Handlungs-und Medienkompetenz unterstreicht Helga Theuenert (vgl. Theunert 1999: 52; vgl auch Faßler 1999: 250, über „Medienkompetenz“ und „Sozialkompetenz“). Ralf Vollbrecht versteht unter Medienkompetenz vor allem „kommunikative Kompetenz“ (Vollbrecht 2001: 57), nämlich „medienbezogene (kognitive) Schemata und Skripts“, die ihre Funktion darin hätten, „Spielräume für frei gewähltes Handeln zu erzeugen und das Gedächtnis zu strukturieren“ (ebd.: 58). Christian Doelker charakterisiert Medienpädagogik als ein „medienphilosophisches Rahmenkonzept“ mit der inhaltlichen Orientierung auf „Basiswissen“, „Fähigkeiten, Fertigkeiten, Haltungen“ und „Problembewusstsein“ (Doelker 2002b: 138. Siehe auch die Tabelle zu „inhaltlichen Aspekten eines Curriculums für Medienpädagogik“, ebd.: 139). Es gehe um „selbstbestimmten, kritischen und mündigen Umgang mit den Medien“, unterstreicht Brigitte Hipfl (Hipfl 2004: 20). Im „Ausblick“ seines „Plädoyers für eine zeitgemäße Medienpädagogik“ setzt Theo Hug die folgenden Akzente: befähigung zur „kritischen Reflexion ethischer, ökonomischer, interkultureller, politischer, geschlechtsspezifischer, sozialer oder juristischer Aspekte der Informations-und Kommunikationstechnologien“; zur „verantwortungsbewussten Integration pädagogischer, sozialpolitischer und ökonomischer Motive im Lichte erziehungs-und sozialwissenschaftlicher Befunde und technologischer Optionen“. An anderer Stelle werden „die integrative Entwicklung sozial-kommunikativer, technischer, theoretischer, methodologischer, selbstreflexiver Kompetenzdimensionen in Relation zu Lebensabschnitten, soziokulturellen Problemlagen und spezifischen Anwendungskontexten“ akzentuiert (Hug 2003: 23f.; siehe ebd.: 16, auch das Schema mit „Charakteristika enger und weiter Verständnisse von Medienpädagogik“). Hans-Dieter Kübler betont, wie R. Vollbrecht, die Erziehung und Bildung zu „kommunikativer Kompetenz“ (Kübler 2003: 47) vor dem Hintergrund von „sozialen Bedingungen“, kulturellen Einflüssen, geschlechtsspezifischen Unterschieden (ebd.: 42). Von „Mediensozialisation“ und kompetentem „Medienhandeln“ als „Medienaneignung“ sprechen Bernd Schorb und Helga Theunert (Schorb/Theunert 2000: 34; Schorb 2002: 209); von „Mediensozialisation“ spricht zuvor auch Waldemar Vogelgesang (Vogelgesang 1999). — Eine Übersicht über die Diskussionen, ihre Entwicklung „von behütend-pflegenden Ansätzen über ästhetisch-kulturorientierte, funktional-systemorientierte und kritisch-materialistische Konzepte zu handlungs-und interaktionsorientierten Ansätzen“ (S. 34), ihre „grosse Begriffsvielfalt“ (S. 32) bietet Gerhard Tulodziecki (Tulodziecki 2005.).

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  31. Für die Entwicklung der wichtigen Fähigkeit des Unterscheidens zwischen Werbung und Umfeld sind allerdings Behauptungen wenig hilfreich, die — gewollt oder ungewollt — Wunschvorstellungen der privatwirtschaftlichen Medienindustrie verdoppeln. Zum Beispiel die, dass die „scheinbar selbstverständliche Differenz von Lebenswelt und Medienrealität […] sich aufzulösen beginnt“ (Schäfer 2001: 18). So sehr die Wirklichkeit auch „in zunehmendem Maße eine medial vermittelte Wirklichkeit“ ist (ebd.) — die Befähigung zur Unterscheidung zwischen Realität und Abbild ist wesentlich für die Wirksamkeit medienpädagogischer Praxis und Theorie, zumal Werbung inzwischen oft auch mit den Standards und Mitteln des Dokumentarfilms produziert wird (siehe dazu Dichanz 2001, bes. S. 75–78).

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  32. Vgl. Wunderbare Werbewelten Marken, Macher, Mechanismen. Museum für Post und Kommunikation, Frankfurt am Main 2001 (Ausstellungstext).

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  33. Symbolisch für eine kritische Haltung, die ihr eigenes Spiel mit Werbesymbolen und-sprachen treibt, ist ein im Original fast neun Quadratmeter messender Fotodruck der Amerikanerin Barbara Kruger aus dem Jahre 1987 (Abb.: Bäumler 1996: 286). Er zeigt eine Käuferhand mit der Schriftzeile „I shop, therefore I am“ (Ich kaufe, also bin ich). Hier wird das legendäre Postulat des Philosophen René Descartes von der vernünftigen menschlichen Selbstbestimmung — „Cogito, ergo sum“ (Ich denke, also bin ich) — ironisch und warnend abgewandelt (Descartes 1980: 31).

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  34. „[…] ein Foto bildet letztlich doch nicht die Welt ab, sondern nur Helligkeitswerte bis zu einer bestimmten Körnigkeit“ (Seyfarth 2000: 6).

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  35. Uwe Sander nennt zum Beispiel die „ethnisch-nationalen Gemeinschaftstopoi“ im Wilhelminismus und in der NS-Herrschaft (vgl., Sander 2001: 42).

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  36. Lothar Bornscheuer charakterisiert, von Aristoteles und Cicero ausgehend, Topik als das „Instrumentarium eines gedanklich und sprachlich schöpferischen, doch zugleich auf den allgemeinen gesellschaftlichen Meinungs-, Sprach-und Verhaltensnormen beruhenden Argumentationshabitus“ (Bornscheuer 1976: 94), eines Topos als einen „Argumentationsgesichtspunkt von allgemeinverständlicher Relevanz“ (ebd.: 45). Er betont also sowohl den Zusammenhang des Topos mit der Einbildungs-und Urteilskraft, den Denkgewohnheiten als auch dessen schöpferisch-argumentative Potenz.

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  37. Man unterscheidet in der neueren Bild-Text-Forschung zwischen „Sprachtexten“ und „Bildtexten“, da auch Bilder im semiotischen Sinne als Texte gelten können (vgl. hierzu u. a. Fix / Weichmann 2000).

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  38. Vgl. Liebmann / Welsch 2003, bes. S. 53–109. Zur Farbe als „Statussymbol und Stimmungsmacher“ siehe Haarmann 2005: 112–157. — Nach dem Text Farben für die Seele steht Gelb für „Lebenslust und Optimismus“ und verleihe Energie, Rot für „Liebe, Sinnlichkeit und Leidenschaft“, mache Lust auf „Action“ (BRG, 5/05, s. 34f.; mit Werbung für Lidschatten und Badezusätze). In einer Siemens-Werbung für Funktelefonschalen, Klingeltöne usw., die „selbst den ausgefallensten Persönlichkeiten“ angepasst werden könnten, war zuvor z. B. zu „Techno Ocean“ (Azurblau) zu lesen: „Dieser verträumte Typ ist sehr empfänglich für Halluzinationen und endlose Fernsehabende. Aus seinem Munde kommt eher gähnendeLehre [sic!] als ein Wort. „Zu“ Light Steel „(Silbergrau) hieß es:“ Bis zur Lächerlichkeit avantgardistisch und trendy. Ständig auf der Suche nach der ‚großen Liebe ‘und deshalb immer ‚single‘“ (ebd., 23/01, S. 74 f. — vgl. Abb. 35).

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  39. Zu „Emblem“ in der Werbung siehe Wyss 2002; zur historischen Emblematik u. a. Höpel 1987.

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  40. Vgl. zur Typologie von Bildern der Werbung Stöckl 2004: 124–126.

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  41. „Verkaufen bedeutet, zu überzeugen, zu begeistern, mit Emotionen zu arbeiten, Widerstände in Abschlüsse umzuwandeln. Man kann alles verkaufen, wenn es gerade in Mode ist. Die hohe Kunst des Verkaufens ist es, es in Mode zu bringen.“ So ein Schweizer Unternehmensberater (Zogg 2005).

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  42. So Ingrid Paus-Haase in einer zusammenfassenden medienpädagogischen Darstellung (Paus-Haase 2001: 91f., unter Bezugnahme auf Welsch 1987). Die Autorin betont, dass die „radikale Vielfalt“ oft nur „Vielheit des Immergleichen“ bedeute (Paus-Haase 2001: 91). Sie schlägt vor, den „Verlusten von Sicherheit, Selbstgewissheit bei zunehmenden Risiko-und Vereinzelungsgefahren […] und einer mehr und mehr über Medien transportierten Welt(en)erfahrung durch die Stärkung kritischer Ich-Leistungen und der Fähigkeit des Auswählens zu begegnen. Hinzukommen muss die Einübung neuer Formen von Solidarität auf der Basis des Anerkennens von Verschiedenheit als zentrales Moment ethischer Verpflichtung.“ (ebd.: 96) Ben Bachmair spricht eher oberflächlich von der „Individualisierung“ als „Fragmentierung einer Gesellschaft“; „im Kern“ gehe es „um die individuell zu verantwortende Lebensgestaltung“ mit allen Risiken (Bachmair 2001: 322; unter Bezugnahme auf Beck 1986). Aus „Fremdzwang“ werde „Selbstzwang“, schreiben dagegen Michael Charlton und Klaus Neumann-Braun (Charlton/Neumann-Braun 1992:109) und machen auf die „Gleichzeitigkeit von Individualisierung und Universalisierung (‚Vermassung‘) bzw. Standardisierung“ aufmerksam (ebd.: 112). Brigitte Hipfl warnt vor der Vorstellung, „dass wir wie in einem Supermarkt aus einer unendlichen Zahl an Identitätsangeboten wählen können“ (Hipfl 2004: 11). Sie unterstreicht: „Die Prämisse des Neoliberalismus, dass sich im freien Kräftefeld des Marktes die besten durchsetzen, klammert freilich die strukturellen Bedingungen und Grundlagen, die eben nicht für alle gleich sind, aus. Gleichzeitig wird die gesamte Verantwortung den einzelnen übertragen.“ (ebd.: 11f.) Andreas Hedrich und Thomas Voß-Fertmann weisen zum Beispiel darauf hin, „dass Arbeit im herkömmlichen, klassenbildenden, für Lebensentwürfe relevanten Sinne für Jugendliche unter 20 Jahren aufgrund hoher Jugendarbeitslosigkeit und Lehrstellenmangels kaum noch ein Charakteristikum darstellen kann“ (Hedrich/Voss-Fertmann 1999: 190).

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  43. In ihrem vergleichenden Überblick über umweltpolitische Inhalte von BRAVO GIRL!, MÄDCHEN und BRIGITTE YOUNG MISS in den Jahren 1997/98 stellen Ricarda Gregor und Nicole Lotz fest, dass die umweltpolitischen Berichte von BRAVO GIRL! und MÄDCHEN an „Methoden der Regenbogenpresse“ erinnern: „Sie dienen weniger der sachlichen [,] gesellschaftskritischen Aufklärung als vielmehr dem Schüren von Emotionen“ (Gregor/ Lotz 2000: 312).

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  44. Vgl. hierzu Zobl 2004. Vgl. hierzu auch die so genannten „Angry Women“ der 1990er Jahre mit Musikerinnen wie beispielsweise Alanis Morisette, die von feministischen Kritikern bisweilen als Ausverkauf der „Riot Grrrl“ kritisiert wurden, da sie weit weniger radikal auftraten, nicht untereinander organisiert und theoretisch gefestigt, sondern in erster Linie ein ästhetisches Phänomen waren, das mit der im Rahmen des Musiksenders VIVA aufkommenden „Girlie“-Kultur in Deutschland verglichen werden kann. Dennoch gab es auch im Umfeld der „Angry Women“ explizit feministische Ansätze und Bestrebungen, wie etwa das Frauenmusikfestival „Lilith Fair“ darstellt. „Lilith Fair“ ist eine Hymne an die starken Frauen der amerikanischen Rock-und Singer/Songwriter-Szene. Sarah McLachlan, die die „Lilith-Fair“-Konzertreihe initiiert hat, trifft auf Sheryl Crow, Meredith Brooks, Shawn Colin u. a.

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  45. Das Wort „queer“ kann im Amerikanischen „schräg“, „fragwürdig“ oder „Falschgeld“ bedeuten, wird jedoch meistens als Schimpfwort für Menschen oder soziale Gruppen verwendet, die den vorherrschenden Normen geschlechtlicher und sexueller Identifikation nicht entsprechen wollen. In den neunziger Jahren des 20. Jahrhundersts eigneten sich dergestalt Apostrophierte bzw. Diskriminierte den Begriff als Selbstbezeichnung an. Im Deutschen gilt das Adjektiv „queer“ oft nur noch als modisches Synonym für aus dem Englischen transferierte Adjektive wie „hip“ oder „trendy“. Das Substantiv „Queer“ wird sowohl als Sammelbegriff für „schwul-lesbische Studien“ verwendet, kann aber auch die festen Identitätsformen der ehemaligen „Frauen-oder schwul-lesbischen Forschung“ in Frage stellen (vgl. Trumann 2002: 196).

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  46. THINGS ARE QUEER, o. O. (Berlin) 2001, o. S. (ein „Zine“ — 57. S.) von „Sylvian“ (60. S.); mit „Update“, 1 Bl, „Juli 2002“. Vertrieb: Flatline-Imperium, Berlin (www.thingsarequeer@yahoo.de) — Zur Zitierweise: Offensichtliche grammatische u.a. Fehler werden nicht nicht durchgängig korrigiert; im Einzelfall wird auf sie mit „[sic!“] oder „[?]“ aufmerksam gemacht. Die überwiegende Kleinschreibung im Original wird aufgehoben.

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  47. Handschriftliche Elemente und wie aufgeklebt wirkende Bilder bestimmen auch die Gestaltung der für junge Frauen konzipierten Illustrierten FLASH (Verlag Gruner+Jahr. Hamburg, 2003; Erscheinen eingestellt).

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  48. Gudrun Perko unterscheidet vier Bereiche des Gebrauchs von „Queer“: den „modischen Gebrauch, in dem alles Schicke queer erscheint; die lesbisch-schwul-queere Variante zeigt queer als Synonym von schwul-lesbisch; die lesbisch-schwul-bi-transgender Variante erweitert die Kategorien schwul/lesbisch durch die Benennung der Bisexualität oder Transgender. Am offensten ist eine vierte Verwendung, die plural-queere Variante, in der die größtmögliche Vielfalt von Lebensformen einbezogen und ihre Etablierung forciert wird (transgender Mann, transgender Frau, Intersexe, Drag Kings und Drag Queens, Cyborg, Tommboyfemme, lesbisch, schwul u.v.m.“ (Perko 2005, Teil I, S. 31). — Nina Degele schreibt zu „Queer Studies“: „Seit gut Dutzend Jahren mischen die Queer Studies das akademische Parkett auf. Sie wollen keine ‚normale ‘wissenschaftliche Disziplin sein, sondern vielmehr die etablierte gesellschaftliche Ordnung als zweigeschlechtlich und heterosexuell organisierte Zwangsveranstaltung auf den Kopf stellen — mit wissenschaftlichen Mitteln. Zielscheiben der Kritik sind deshalb nicht mehr wie in frauenbewegten Zeiten der 1970er und 1980er ‚die Männer ‘und ‚das Patriarchat‘, sondern normalisierende Normierungen rund um Geschlecht und Sexualität: Institutionen (wie die Ehe), Ideologien (wie der ‚weibliche Führungsstil‘) und die Logik des binären Denkens, wie es sich etwa in wissenschaftlichen Lehrgebäuden wie der Soziobiologie oder auch der Philosophie niederschlägt. Um normalisierende Normierungen handelt es sich, weil dort entweder unreflektiert oder schlicht ignorant mit Konzepten ‚natürlicher ‘Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität hantiert wird. Damit verbundene Wissensprodukte, Organisationsprinzipien und Institutionen entlarven und sezieren queere DenkerInnen mit viel Kreativität und Fleiß als ‚heteronormativ‘. “Und weiter: „[…] Als Adjektiv meint queer ‚seltsam. komisch, unwohl, gefälscht, fragwürdig ‘und ist damit negativ konnotiert. So fand und findet es noch immer als Schimpfwort gegen Lesben und Schwule Verwendung, gleichzeitig haben sich solche Gruppen den Begriff seit den späten 1980ern aber auch mit Stolz angeeignet. Als Substantiv ist queer ein Sammelbegriff für GLBT (Gay-Lesbian-Bi-Transsexuals/-genders) bzw. für all diejenigen, die sich nicht in das Korsett eindeutiger heterosexueller Orientierungen und binärer Geschlechtszuordnungen zwängen lassen wollen. In den USA der späten Achtziger waren das zunächst einmal diejenigen, die sich von einer kommerziell gewordenen, lifestyle-orientierten und elitären Schwulenkultur einerseits und andererseits von separatistischen Feministinnen, die gegen Pornografie, Promiskuität und SM Vorbehalte äußerten, nicht mehr in der schwul-lesbischen Bewegung repräsentiert sahen. Dazu kamen empfindliche Angriffe einer neuen Rechten gegen Abtreibung, deren Diskriminierung von Homosexuellen sowie die sozialen Folgen von AIDS. […]. Vor dem Hintergrund entstand queer als eine neue Form der Bündnispolitik unterschiedlicher gesellschaftlicher AußenseiterInnen. Als Verb schließlich heißt to queer jemanden, ‚irreführen‘, etwas ‚verderben ‘oder ‚verpfuschen‘. To queer hat damit zu tun, etwas oder jemanden aus dem Gleichgewicht, aus einer selbstverständlichen Ordnung zu bringen. Das bezieht sich in erster Linie auf die Zuschreibung einer Identität als naturgegeben, wogegen vor allem queer in Verbform aufbgehrt. Mit einem solchen Affekt gegen Festlegungen und für Mehrdeutigkeit ist queerendes Denken mit einer wissenschaftlichen und auch politischen Positionierung verbunden, die ihre Kraft aus der Auseinandersetzung mit Denkformen und Institutionen bezieht, die vereinfachen, binarisieren, hierarchisieren und ausgrenzen. In diesem Sinn bedeutet “to queer — to make strange, to frustrate, to counteract, to delegitimise, to camp up — heteronormative knowledges and institutions, and the subjectivities and socialities that are (in)formed by them and that (in)form them. „ […]. Queerendes Denken kann sich vor diesem Hintergrund auf die wissenschaftliche Produktion von Wissen beziehen, auf gesellschaftliche Phänomene und Ereignisse, auf das Alltagswissen und schließlich auch auf die Grundlagen und unhinterfragten Prämissen der Queer Studies selbst. […]“ (vgl. Degele 2005: 109–133).

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  49. Vier Bestimmungen gehören zum biologischen Geschlecht: 1. das Chromosomengeschlecht, 2. das Keimzellengeschlecht, 3. das gonadophorische Geschlecht, 4. das Genitalgeschlecht. Vgl. Lautmann 2002; darin S. 147–168. Kulturelle Interpretation der Genitalien; bes. S. 152–154.

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  50. „Die Entlarvung, dass Geschlechterrollen sozial konstruiert sind, legt die Herrschaftsverhältnisse, die diesem Zwang zugrunde liegen, nicht offen und bringt sie auch nicht ins Wanken“, sagt zum Beispiel Jutta Ditfurth. Aber diese Entlarvung wäre ein erster Schritt zur Erkenntnis jener Verhältnisse, die zum Beispiel die Kommerzialisierung von Sexualität, Körperbewusstsein und Emotionen stützen sowie zur Nivellierung der Ansprüche der Leserinnen führen. Vgl. (J. Ditfurth): „Es gibt vermehrt Hofnärrinnen“. Ein Gespräch mit Jutta Ditfurth […]; In: Haug 2003: 23.

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  51. Siehe dazu auch Trumann 2002: 40–44: Sexuelle Befreiung der Frau. Darin u. a. dier These der Verfasserin, dass die Diskussion über „sexuelle Befreiung“ mittlerweile von der Dauerdiskussion über „sexuelle Gewalt“ abgelöst worden sei.

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  52. (Gez.: „lh“): Blick get über Musik, Mode und Megastars hinaus. Mädchen machen Magazin „Görls“. In: OFFENBACH-POST, 9. Juni 2004.

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  53. Görls. Die neue Mädchenzeitung. Pressespiegel, o. O. (Darmstadt), o. J. (2002). — In den zahlreichen Informationsblättern zu GÖRLS heißt es in diesem Sinne weiter: „Ziel und Inhalt des Projektes ist, mit Mädchen und jungen Frauen die Vielzahl der gesellschaftlichen Themen zu bearbeiten, die ihren sozialen und politischen Alltag ausmachen.“ Und: „Die Arbeit […] ist von einem interkulturellen Selbstverständnis geprägt, welches Diskriminierung von Minderheiten ablehnt und sich gegen Rassismus und Sexismus stellt.“ Dass. in von den beiden Betreuerinnen Oriella Bazzica und Gerda Weiser verfassten Texten: GÖRLS — Partizipation in einem Zeitungsprojekt. o. O., o. J. Beiblatt zu H. 1/2005. Dort auch die anspruchsvolle Hervorhebung der „politischen Bildung“ angesichts der „zugespitzten politischen und sozialen Konfliktlagen und der allgemeinen Politikverdrossenheit“, der „Orientierungslosigkeit“, der „Komplexität der Lebensverhältnisse mit der mangelnden Transparenz der gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen und sozialen Lebensverhältnisse“, der „Entsolidarisierung und dem Verlust des Verantwortungsgefühls“ (siehe auch Bazzica / Weiser 2003).

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  54. „Sie ist die beste Freundin ihrer Leserinnen, nationales Frauen-Auskunftsbüro und Synonym für die Sache“, heißt es in einer EMMA-Selbstdarstellung „Die Sache der Frauen.“ Und weiter: „In ihrer Grundposition — einer uneingeschränkten Chancengleichheit für Frauen und Männer — hat EMMA sich nie beirren lassen, auch nicht vom jeweiligen Zeitgeist.“ (Mehr als nur eine Zeitschrift! www.emma.de/content; 22.08.2003, S. 1) — Siehe auch Heide Oestreich über EMMA: „Sie ist die Boulevardzeitung des Feminismus. Mit groben Thesen entfacht sie öffentlich Diskussionen, die sonst akademische Zirkel nie verlassen hätten. Sie löst Reflexe aus die ihr und ihrem Thema das Leben nicht leichter machen — aber sie in der Debatte halten“ (Oestreich 2002: 3).

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  55. Gemeint ist die Fernsehmoderatorin Verona Feldbusch. Das Zitat laut Literaturliste in www.single-dasein.de (22.08.2003), nach Alice Schwarzer: Die Feldbuschisierung. Verdummung statt Aufklärung […]. EMMA (Köln), Jg. 2001, Nr. 5. — Siehe auch Bascha Mika über den „leidenschaftlichen Pragmatismus“ von V. Feldbusch, der „hochgradig authentisch“ wirke (Mika 2001).

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  56. Siehe u.a. Bettina Seib: Keine Chance auf einen Ausbildungsplatz? GÖRLS 1/1998: 5; Barbara Obermüller: Kinderjahre im Krieg, GÖRLS 1/1999: 8f.; Sind Pfarrer-Familien anders als andere Familien? GÖRLS 1/2004; 18f.; Hautsachen, GÖRLS 1/2005: 32; Julia Kern (Recherche): Olympe de Gouges, ebd.: 38f. — Alle Zitate aus GÖRLS werden im folgenden Text mit Heftnummer und Seitenziffer nachgewiesen. Titel (Überschriften) werden kursiv zitiert.

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  57. Todorow 1996: 118. — Die bedruckte Fläche der Zeitschriftenseite „inszeniert“ (ebd.: 119) den Fluss der Texte, die gleichsam an die lesenden Augen gerichtete Rhetorik. Marshall McLuhans spielerische Formel „ein Auge für ein Ohr“ betonte als Folgen der Revolutionierung der Schriftkultur die Verschiebung der leitenden Sinneswahrnehmungen vom Hören zum Sehen und die Ausbildung von „Mustern der visuellen Gleichförmigkeit und Stetigkeit“ (vgl. McLuhan 1968: 91–116: Das geschriebene Wort. Ein Auge für ein Ohr; das Zitat: S. 94).

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  58. Paul Hermann Gruner: Zweitausend Görls im Landkreis. Eine Mädchenzeitung als pädagogisches Projekt. DARMSTÄDTER ECHO, 23. Mai 1996.

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  59. FRANKFURTER RUNDSCHAU, 05. März 2002. — Siehe dazu in GÖRLS 1/2002: 20f., Rubrik Frauen, die das Sagen haben, den Abdruck eines Briefes von Renate Künast, Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, an die GÖRLS-Redaktion (mit Faksimile der ersten Brief-Seite) zum Skandal um die Rinderseuche „BSE“.

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  60. Siehe z. B.: Moderne Ideen, alte Muster, FRANKFURTER RUNDSCHAU, 10.07.97, mit der Feststellung, dass die „Selbsteinschätzung und Berufswünsche der Mädchen (…) fast deckungsgleich mit den Vorstellungen der Eltern (sind)“, (GÖRLS 1/1998: 4); Krieg. Stellt Euch vor, es ist Krieg, und alle Männer gehen hin, Nachdruck aus EMMA, Jg. 1999, Nr. 3, und „verschiedene Ausgaben des Freitag“, (GÖRLS 1/2000: 3–5); darin u.a. über die „Auschwitzlüge“ (den „Vergleich serbischer Greueltaten mit dem Jahrhundertverbrechen deutscher Judenmord“ in der Kriegspropaganda, S. 4) und die „sexualisierte Gewalt“ (S. 5) während des Jugoslawien-Krieges 1999.

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  61. Anonymer Antwortbrief mit der Behauptung, dass Schönheit etwas „für Einfallslose“ wäre, in: GÖRLS 1/1997: 40.

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  62. Produktion: LIBS, Lesben — Informations-und Beratungsstelle, Frankfurt a. M. — Siehe auch: Das Kleine A-B-C-Lexikon, „Lesbe“. („Bearb. V. koba.“) (GÖRLS 1/1998: 40); und Coming out. Sonja, 17 Jahre alt; (GÖRLS 1/1996: 9f).

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  63. Oriella Bazzica/ Gerda Weiser 2003: GÖRLS — Pressespiegel. a. a. O.

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  64. Arbeitslosigkeit, außerdem Angewiesensein auf Sozialhilfe, fehlende Ganztagseinrichtungen, gefährliche Verkehrsverhältnisse und „sexualisierte Gewalt“ (ABC — Lexikon, „Kind“: GÖRLS 1/2001: 25: Übernahme aus Hervé 1994) gegenüber Kindern führen die Redaktion in einem Politikerinnen-Interview zu der Frage, ob Arbeitslosigkeit „geschlechtsspezifisch“ sei. Diese stellt dazu fest, „dass da im Moment ein Trend ist, dass Frauen durch die aktuelle Arbeitsmarktlage mehr in die Familie zu[rück?]gedrängt werden, und von daher ist das schon eine geschlechtsspezifische Angelegenheit“ (Stephanie Christophersen: Interview mit Karitas Hensel [Die Grünen, Landkreis Darmstadt-Dieburg]; GÖRLS 1/1998: 30). — Siehe auch: Tips von GÖRLS an alle Parteien: GÖRLS 1/1998: 26.

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  65. Ein kurzer Beitrag Patriarchat bietet eine vorrangig familien-und erbgeschichtliche Definition, erhellt das Patriarchat und die „Frauenunterdrückung“ nur aus der „Vorrangstellung des Mannes“, der „Minderschätzung der Frau“ — aber nicht als geschlechtsrollenspezifische Erscheinungsform gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse (Patriarchat; GÖRLS 1/2002 40; gez.: „Stephanie und Miriam“). Siehe dagegen den Text in Fußnote 31 zur modernen (Re-)Patriarchalisierung weiblicher Lebensverhältnisse aufgrund wachsender finanzieller Abhängigkeiten von Frauen.

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  66. Das — im Artikel nicht nachgewiesene — Zitat aus: Rauter 1969. — Ein aus einer argentinischen Regionalzeitung (EL TIEMPO, Santa Cruz, 11. März 2002) übernommener Artikel behandelt Armut und Arbeitslosigkeit in der „reichen“ argentinischen Provinz Santa Cruz in einem oberflächlich-faktologischen, Ursachen ausblendenden Stil, der an Spendenaufrufe im öffentlich-rechtlichen Fernsehen erinnert. Diese Perspektive wird von der Redaktion im Kommentar übernommen: „[…] ist jeder dritte arbeitslos und die Armut unermesslich“; lebten trotz des harten Klimas Menschen „unter der Armutsgrenze“ (Das Gesicht der Armut in Rio Gallegos; GÖRLS 1/2002: 45). Statt die Chance zu nutzen und zumindest die Frage nach den Entstehungsursachen für Armut und Arbeitslosigkeit zu stellen, mit sozialen und politischen Argumenten eine Antwort zu versuchen, bleibt der redaktionelle Text in kleinlauten Äußerungen des Missbehagens stecken. Armut und Arbeitslosigkeit werden so zu unabwendbaren, Schicksalen‚ überhöht. Ähnlich verfährt ein redaktionelles Vorwort, in dem es zum Irak-Krieg heißt: „Dies hat uns zum Recherchieren, Diskutieren und ins Grübeln gebracht — gegenüber einem Krieg, den keiner wollte und den es trotzdem gab“ (GÖRLS 1/2004: 2). In kleineren Beiträgen werden als Verantwortliche für die Arbeitsplatzvernichtung und das „Ausbluten der Sozialklasse“ lediglich die „Spitzenmanager“ vermutet, der „Sozialabbau“ im Gesundheitswesen der „Zweidrittelgesellschaft“ nur registriert (anon.: Zum ‚Managertum ‘oder who’s that man?; ebd.: 2; Sarah Kirschmann: Psychiatrie, Rubrik Das kleine ABC-Lexikon, ebd.: 39).

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  67. „An der sozialen Lage von Arbeiterinnen, Frauen im Trikot, Migrantinnen verbessert gender mainstreaming nichts, im Gegenteil“, betont Jutta Ditfurth. „Die umfassende Emanzipation von Frauen ist […] weder mit Gender Mainstreaming noch mit einem radikalen Gleichstellungsprogramm zu erreichen.“ „Es gibt vermehrt Hofnärrinnen.“ Ein Gespräch mit Jutta Ditfurth. In: FG 2003 (siehe auch Trumann).

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  68. Frei, wir sind frei […], GÖRLS, 1/2002: 17.

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  69. Interview mit Dr. Jutta Stich (Deutsches Jugendinstitut) über ein Forschungsprojekt zur Jugendsexualität im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; darin u.a. über die Notwendigkeit von „neuen Kompetenzen“ angesichts der „Ungleichzeitigkeit im Wandel von Einstellungsmustern einerseits und Verhaltensmustern andererseits“ (arte-tv.com/societe/sexualite; 8 S., 05.05.2003); Martin Spiewak: Über den Zwang zum eindeutigen Geschlecht: gekürzt aus: ZEIT.DE; darin u.a. über „Abweichungen vom Geschlechtsstandard“ und den Umgang mit ihnen in Medizin und Familienrecht (…/gesund; 7 S., 05.05.2003); FemBio. Luise F. Pusch: Fem-Biographie Georgia O’Keeffe (fembio.org/frauen; 4 S., 05.05.2003); Dachverband der Frauengesundheitszentren (…/gesund/fgz; 2 S.; 05.11.2002).

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  70. Vgl. …/sexualitaet-fortpflanzung (1 S.; 05.11.2002); darin u.a. über Karin Flaake: Körper, Sexualität und Geschlecht — Studien zur Adoleszenz junger Frauen (Flaake 2001). Siehe auch …/demokrat/gleichberechtigung (3 S.; 05.11.2002).

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  71. Hanna Permien schreibt z.B.: „Doch die Ungleichheit der Geschlechter — und damit auch strukturelle Benachteiligungen für Mädchen und Frauen — besteht und wirkt weiter — mittels der Prinzipien der Polarisierung der Geschlechter, d. h. der Betonung und Förderung von Geschlechtsunterschieden von klein auf, der geschlechtstypischen Arbeitsteilung und dem Machtgefälle zwischen den Geschlechtern“ (Permien 2002: 1; Hervorhebgn. lt. Orig.). So erscheint die Sozialisation von Frauen ausschließlich als zwangsläufiger, naturalisierter „Hindernislauf“ (ebd.: 5).

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  72. fumanrw.de/navintro (S. 1, 2, 4; 29.04.2003). Außer „FUMA e. V.“ (Frauen unterstützen Mädchenarbeit, Düsseldorf) sind u. a. zu nennen: „Mädchenhaus Düsseldorf e. V.“, Träger des „Modellprojekts zur Mädchenarbeit mit Internet“ trinetta.de (30.04.2003), und „Institut für Soziale Arbeit e. V.“ (Münster), Hrsg. von Betrifft Mädchen (Weinheim), einer „Fachzeitschrift für Mädchenarbeit“; vgl. maedchenandermaus-duesseldorf.de (29.04.2003) und betrifftmaedchen.de (18.01.2006). Siehe auch die Online-Mädchenzeitschriften sportsfreundin.de (01.05.2003) und zickenpost.de/projekt (30.04.2003; 18.01.2006).

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  73. GÖRLS artikulierte das Thema Essstörungen auch für Jungen: „Frustessen macht man, wenn man Probleme hat und die Probleme runter essen will“ („Samy“ in: Frustessen und Diäten — ein Thema für Jungen? Über Essverhalten bei Stress, bei Langeweile; GÖRLS 1/2000: 25). Es heißt an anderer Stelle: „(…) unter anderem Probleme mit den Eltern“ (anonym; GÖRLS 1/1998: 39).

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  74. Anonyme Leserinnenzuschrift; (GÖRLS 1/1997: 40).

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(2008). Kommerzielle und nicht-kommerzielle Mädchen- und Jugendzeitschriften: Diskursive und kontextuelle Analysen. In: Mädchenbilder in deutschen Jugendzeitschriften der Gegenwart. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91121-2_2

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