Auszug
Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung sind kein neues Phänomen und sie zeichnen sich schon lange ab. So ging beispielsweise in einem Zeitraum von 40 Jahren — von 1965 bis 2005 — die Zahl der Kinder bis zum sechsten Lebensjahr von 7,71 Millionen auf 4,35 Millionen zurück, während die Zahl der Menschen über 65 Jahre von 6,75 Millionen auf 15,87 Millionen stieg (Statistisches Bundesamt 2007: 42). Was heute unter dem Stichwort ‚Demografischer Wandel‘ vorwiegend als Schreckensszenario öffentlich diskutiert wird, ist weitgehend fixiert auf die Frage der Finanzierung der Renten und auf die Pflegeproblematik, vernachlässigt aber viele andere Aspekte. Dass ein deutlicher Rückgang der Geburtenzahlen und die gleichzeitig steigende durchschnittliche Lebenserwartung, verbunden mit einem Rückgang der Bevölkerungszahlen, insgesamt Faktoren darstellen, die in Zukunft zu einem tiefgreifenden strukturellen Wandel führen werden, der nahezu alle Lebensbereiche betrifft, ist nicht zu bestreiten. Dass dies allerdings unweigerlich zu einer ‚demografischen Katastrophe‘ führen muss, wie dies zuweilen sehr drastisch in den Medien dargestellt wird, muss bezweifelt werden, denn der gesellschaftliche Wandel führt auch zu neuen Chancen (vgl. Hondrich 2008: 67f.). Er zwingt dazu, das Älterwerden neu zu denken und er befördert beispielsweise die Auseinandersetzung mit neuen Wohn- und Lebensformen im Alter.
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Literaturi
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Kricheldorff, C. (2008). Neue Wohnformen und gemeinschaftliches Wohnen im Alter. In: Buchen, S., Maier, M.S. (eds) Älterwerden neu denken. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91109-0_14
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