Auszug
(Erwerbs-)Arbeit ist weit mehr als ein Produktionsfaktor. Sie ist zentrales Medium gesellschaftlicher Inklusion und „der zentrale Ort, wo die Ungleichheitsverteilung von Lebenschancen verankert ist“ (Kreckel 1997:153). Darüber hinaus stellt in kapitalistischen Staaten Erwerbsarbeit für die Mehrheit der Bevölkerung die einzige Quelle des Gelderwerbes dar und ist damit zentral für die ökonomische und soziale Absicherung. Für das Individuum können zudem mit (Erwerbs-) Arbeit erweiterte Chancen der Selbstbestimmung und Emanzipation verknüpft sein, wie z.B. die Möglichkeit, sein Leben verstärkt nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, aber auch durch Arbeit und das In-Austausch-treten mit anderen Anerkennung zu erfahren. Diese grundsätzlich mit Erwerbsarbeit verbundenen Potenziale haben in den industrialisierten Staaten auch dazu geführt, dass Berufstätigkeit für viele „Frauen geradezu als Synonym oder doch zumindest als unabdingbare Voraussetzung für die Befreiung aus ihrer (Selbst-)Beschränkung auf die häusliche Sphäre, für ihren Aufbruch in die Gesellschaft, für finanzielle Unabhängigkeit, eigenständige Existenzsicherheit etc. [gilt]“ (Kurz-Scherf et al. 2006:2).
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Lepperhoff, J., Scheele, A. (2008). „More and better jobs“?. In: Brabandt, H., Roß, B., Zwingel, S. (eds) Mehrheit am Rand?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91097-0_7
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