Auszug
Die Europäische Union erscheint in einem Teil der wissenschaftlichen Diskussion als eine Art ‚schwarzes Loch’für die vormals nationalstaatlich organisierte Demokratie. Die EU zieht politische Kompetenzen an, ohne eigene demokratische Mechanismen der Legitimitätsbeschaffung anbieten zu können.11 So konstatiert eine sich seit den 90er Jahren entwickelnde Debatte auf EU-Ebene ein Demokratiedefizit (Weiler 1999: 268ff; Decker 2002) und ein Legitimitätsdefizit (Dahl 1998: 115ff; Höreth 1999a,b). Damit verbunden ist ein drittes Defizit, um das es hier geht: das Öffentlichkeitsdefizit (Gerhards 1993a; 2000; 2002). Damit ist der Mangel einer functions fähigen Kommunikationsinfrastruktur zwischen EU und Bürgern gemeint. Eine Ursache dieses Mangels ist dann viertens das Kommunikationsdefizit der EU (Meyer 1999): Statt öffentlicher Rechtfertigung von Politik betreibe die EU die Entpolitisierung und Verschleierung des politischen Prozesses.
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Bibliography
Einen kompaktenüberblicküber die Debatte bietet Holzinger (2005: 89ff).
Die Befragten konnten sich entscheiden zwischen „EU — good thing — bad thing — neither good, nor bad“. Die Zahlen sind dem Mannheim Eurobarometer Trend File entnommen. URL: http://www.gesis. org-/en/data_service/eurobarometer/standard_eb_trend/trendfile.htm (20.2.2007). Für die Jahre 2003 und 2004 sind die Original-Eurobarometerdaten zu finden unter URL: http://ec.europa. eu/public_opinion/index_en.htm (20.2.2007).
„Network forms of governance reflect how modern society, culture, and economy are all increasingly products of relations involving mutuality and interdependence, as opposed to hierarchy and independence“ (Peterson 2004: 117).
„The state is vertically and horizontally segmented and its role has changed form authoritative allocation ‚from above’ to the role of an ‚activator’. Governing the EC involves bringing together the relevant state and societal actors and building issue-specific constituencies“ (Eising/Kohler-Koch 1999a: 5).
Original: „the long shadow of future EU cooperation“ (Jachtenfuchs/Kohler-Koch 2004: 102).
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). ‚Vermittlungsproblem EU’. In: Europäische Öffentlichkeit durch Öffentlichkeitsarbeit?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91058-1_2
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