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Auszug

Identität als Problem interdisziplinärer Forschung und Reflexion erlebte in den Jahren um 1980 eine Hochkonjunktur und erfreut sich seitdem ungebrochener Beliebtheit. Identität oder durch diverse Adjektive gewürzte Verbindungen sind „magische Worte“1 geworden, die sich durch die Reduktion des semantischen und eine dramatische Steigerung des affektiven Gehalts auszeichnen. Solche magischen Worte scheinen in unserer durch rasche Veränderung geprägten Zeit, die von atavistischen Geistern nationalistischer und fundamentalistischer Provenienz geplagt wird, deren Gesellschaften als Risiko- oder Erlebnisgesellschaften bezeichnet werden, einen eigenartigen Zauber auszuüben. Obwohl dem Begriff nicht mehr als „connotative significance“2 zukommt, scheint es sich um einen Schlüsselbegriff zu handeln, dessen Nutzen gerade in seiner Mehredeutigkeit und seiner spezifischen Appellqualität liegt. Im Zuge neoliberaler Globalisierungsdiskussionen wird eine Spielart kollektiver Identität, die nationale, von den einen als Hindernis auf dem Weg zur wahren, meist ökonomischen, Weltgesellschaft, von den anderen als letzte Bastion der Bewahrung und Garantie individueller Rechte gesehen. Der Begriff selbst erscheint nicht als „essentially contested“3; vielmehr ist seine Verwendung durch Vertrauen auf die Erklärungskraft der Wiederholung gekennzeichnet.

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Literatur

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  38. Vgl. dazu E. Voegelin, Die Neue Wissenschaft der Politik. Eine Einführung, 4. Aufl., München 1991. Voegelin unterschied zwischen deskriptivem und existentiellem Typus der Repräsentation. Ersterer beinhaltet einfache demographische Daten der Außenwelt, z.B. beziehen sich diese Daten auf geographische Bezirke, auf Männer und Frauen, deren Alter, auf Wahlakte etc. Der deskriptive Typus der Repräsentation ist die Beschreibung der äußeren Realisierung einer politischen Gesellschaft. Der Typus der existentiellen Repräsentation ist die Verwirklichung der Idee der Institutionen. Voegelin stützt sich hier auf die Repräsentationstheorie von Maurice Hauriou, Précis de droit constitutionnel, Paris 1929.

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  46. Giesen Intellektuelle, Politiker und Experte: Probleme der Konstruktion einer europäischen Identität“, in: B. Schäfers (Hrsg.), Lebensverhältnisse und soziale Konflikte im neuen Europa: Verhandlungen des 26. Deutschen Soziologentages in Düsseldorf 1992, Frankfurt a.M./New York 1992 (Fn. 28), 495. Ein Kennzeichen moderner Gesellschaften ist die dominante Stellung textueller Kohärenz: Nicht mehr die exakte Wiederholung steht im Zentrum der Vergegenwärtigung des kulturellen Gedächtnisses, sondern der Text. „An die Stelle der Liturgie tritt die Hermeneutik“, vgl. Assmann (Fn. 23), 18. Texte und deren Interpretationen bilden so einen Kanon. Das Konzept des Kanons trifft ohne Frage für prämoderne Gesellschaften zu. Moderne Gesellschaften hingegen, mit ihrer Vielzahl an Deutungs-und Zugehörigkeitsstrukturen, verweigern so etwas wie eine „Bestandsaufnahme“ des Kanons. Als Prinzip einer kollektiven Identitätsstiftung und-stabilisierung erscheint er unbrauchbar. Kollektive Identität mittels eines Kanons greifbar zu machen, wäre nur ein Versuch, die Prozesshaftigkeit kollektiver Identität und damit kommunikativer Sinnwelt für einen Augenblick zu unterbrechen, um eine kaum erschöpfende Auflistung der Designata zu ermöglichen.

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Pollak, J. (2008). Ist eine europäische Identität möglich? Oder: Warum wir lernen sollten, Zwiebeln zu lieben. In: Joerges, C., Mahlmann, M., Preuß, U.K. (eds) „Schmerzliche Erfahrungen der Vergangenheit“ und der Prozess der Konstitutionalisierung Europas. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90989-9_5

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