Auszug
In regelmäßigen Abständen vermelden große deutsche Zeitungen, gerne mit namhaften Raum- und Sozialwissenschaftlern als Autoren (oder zumindest auf deren inhaltliche oder symbolische Unterstützung bauend), die Renaissance des Urbanen, prognostizieren die neuerliche Hinwendung breiter Bevölkerungsschichten zu den Städten. Und dabei geht es nicht alleine um die Innenstädte als Konsum- oder Unternehmensstandort: Vielmehr propagieren sie die „Neue Heimat Stadt“ (Die Zeit 2005, Nr. 34, S.33) — die Städte werden scheinbar wieder attraktiv als Wohnorte, während das Umland immer mehr unter seinen Nachteilen (Pendel-Aufwand, Zersiedelung, Monofunktionalität etc.) zu leiden hat und zugunsten der Städte an Einwohnern verliert. Das kann in den kommenden Jahrzehnten angeblich bis zum suburbanen Ghetto führen (Sz 2006, Nr. 100, S.17). Wenn man sich gegenwärtig als Forscher auf der Suche nach interessanten sozialräumlichen Phänomenen immer noch im Umland aufhält, könnte man sich angesichts dieser Berichte also fragen, ob es nicht sinnvoller sei, die nächstmögliche S-Bahn zu besteigen, um möglichst schnell in die Innenstadt zurückzukehren.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
(2008). Einleitung: Alle Forscher zurück in die Städte!. In: Die Amerikanisierung der Wiener Suburbia?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90965-3_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90965-3_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15775-7
Online ISBN: 978-3-531-90965-3
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)