Auszug
Will man für die Verausgabungsbereitschaft Hochqualifizierter einen geeigneten Begründungszusammenhang ausmachen, hat die Arbeite- und Industriesoziologie einiges zu bieten: Ein historisch gewachsenes Verständnis von Arbeit, das sich an analytische und begriffliche Instrumentarien rückbinden lässt, weiters eine kaumüberschaubare Vielfalt an zeitdiagnostischen Perspektiven und schließlich ein ungebrochenes Interesse an Subjektivierungsphänomenen. Ausgerichtet an ihren bevorzugten Gegenständen Technik, Qualifikation und Arbeitsorganisation sowie dem Anspruch, sich in arbeits- und gesellschaftspolitische Zusammenhänge einzumischen, verfügt die Arbeits- und Industriesoziologie damitüber eine ausgeprägte „Thematisierungskompetenz“ (vgl. hierzu Braczyk 2000). Vor diesem Hintergrund wird nun quer zu prominent vertretenen Positionen zur Subjektivierung von Arbeit eine Kontrastfolie gespannt. Gesucht wird nach Diskussionslinien, welche die freiwillige Selbstausbeutung mehr oder weniger explizit aufgreifen. Im Zuge dessen gilt es, das Phänomen 1) angemessen zu verorten und 2) analytisch-empirisches Potenzial sowie Schnittstellen ausfindig zu machen, die für das skizzierte Erklärungsmodell anschlussfähig sind. Den notwendigen Überblick verschafft ein Suchraster, das in erster Linie die unterschiedlichen Zugänge von SubjektivierungstheoretikerInnen strukturiert: metaphorisch und mit Hilfe von „Unterwerfungs- und Entfaltungsthesen“ (vgl. zu dieser Heuristik neuerlich Holtgrewe 2003b).
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Die Subjektivierungsdebatte: Haupt- und Nebenschauplätze. In: Subjektivierung von Arbeit: Freiwillige Selbstausbeutung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90880-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90880-9_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15750-4
Online ISBN: 978-3-531-90880-9
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