Auszug
Sie erinnern sich an den Anruf des Bankkunden bei Herrn A, der sich über die - wie es sich im Nachhinein leider herausgestellt hat - falsche Kaufempfehlung beschwert. Sicher erinnern Sie sich auch noch daran, dass der Anrufer gar nicht auf die Idee kommt, Herrn A persönlich anzugreifen, sondern auf die Geschäftsleitung schimpft. Was er denn selber denke, will der Kunde von Herrn A wissen. „Nun“, setzt Herr A an, „Sie wissen ja, dass unser Haus bereits seit Jahren für eher konservative Strategien steht. Das hat den Nachteil, dass schnelle Kursausschläge nicht mitberücksichtigt werden, sichert aber, wie Sie wissen, langfristigere Perspektiven. Sie haben Recht, man hätte es wissen können, aber das war im Haus letztlich nicht durchzusetzen.“ Wäre Herr A ganz neu im Geschäft, wäre er bestimmt rot geworden, aber er ist ja schon ein richtiger Profi. Deshalb fährt er fort: „Ich kann da nix machen, aber ich kann Ihnen anbieten, mich in Zukunft einfach direkt anzurufen. Ich kann Ihnen dann vielleicht etwas genauer helfen.“ Das kann den Kunden ein wenig besänftigen. Dieser bedankt sich brav und legt auf.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Fünfte Vorlesung: Organisation. In: Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90861-8_5
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Print ISBN: 978-3-531-15433-6
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