Auszug
Gegenwärtig gibt es einen regelrechten Boom sich mit dem Thema sozialer Raum auseinander zu setzen. Dies wird aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und in sehr unterschiedlichen Disziplinen getan. Einer dieser Diskussionspunkte bezieht sich auf die Transformation unseres Gesellschaftssystems, als ‚Globalisierung‘, die wiederum in der Diskussion um das Lokale, die Region ihr Pendant und ihre Ergänzung findet. Es gibt eine Vielzahl an Forschungsarbeiten und aufgelegten Programmen im Bereich Sozialer Arbeit wie zur Steuerung von Baumaßnahmen. Verlage haben ganze Reihen aufgelegt. Dabei widmen sich die Autorinnen und Autoren überwiegend städtischen Räumen, die als problembelastet angesehen werden. Dies geschieht häufig in einer Art und Weise, die diese Räume mit einem Etikett versieht, wie „Sozialer Brennpunkt“, „Riskante Gebiete“ oder auch Ghetto. Damit unterscheidet sich diese Literatur auch deutlich von bspw. Reiseführern und ähnlichem. Während diese Literatur sich den für Besucher als interessant, weil historisch bedeutend, ästhetisch oder auch als skurril geltenden Räumen widmet und auf die Ressourcen des Raumes, auf die dortige Infrastruktur hinweist, handelt es sich bei erstgenannten eher um defizitäre, problemorientierte und konfliktbeladene Betrachtungen, deren Bewältigung in der Bearbeitung der Defizite angesehen wird. In diesem Beitrag widme ich mich dem Phänomen „sozialer Raum“ in der Absicht beiden Zugängen etwas abzuknüpfen.
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Rathgeb, K. (2008). Sozialer Raum als Ressource. Vom Nutzen der Gemeindestudien für die Soziale Arbeit. In: Anhorn, R., Bettinger, F., Stehr, J. (eds) Sozialer Ausschluss und Soziale Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90821-2_18
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