Auszug
Eine individuelle Position im Gefüge sozialer Ungleichheit liegt bereits zum Zeitpunkt der Geburt fest;diese ist zwar im Lebenslauf veränderbar,aber zunächst nicht frei wählbar.Einiges wird zudem sprichwörtlich „mit in die Wiege gelegt “:Soziale Ungleichheiten werden auf vielfältige Weise von den Eltern auf die Kinder übertragen — man denke etwa an die Konsequenzen frühkindlicher Sozialisation,die schichtabhängigen Bildungschancen oder generell die berufliche Statusvererbung.Mobilitäts-,Bildungs-und Sozialisationsforschung haben die Bedeutung dieser biographisch „frühen “ Vererbung sozialer Ungleichheit hinreichend belegt.Weniger eindeutig sind bislang die Befunde hinsichtlich der Konsequenzen biographisch „später “ Transmission sozialer Ungleichheit::Erbschaften und monetäre Transfers in späten Lebensphasen könnten bestehende Ungleichheiten im Prinzip abmildern oder auch verschärfen,vielleicht sind deren Ungleichheitswirkungen aber auch relativ betrachtet als gering oder gar vernachlässigbar einzuschätzen.Ebenfalls kaum auf verlässlicher Basis wurde untersucht, wie gegenwärtig Erbschaften innerhalb von Familien verteilt werden: Werden noch immer Erstgeborene bevorteilt,oder generell Söhne? Lassen sich Muster der Verteilung von Erbschaften identifizieren,die zu stärkerer oder geringerer Ungleichheit zwischen Geschwistern führen?Verschärfen Erbschaften und Schenkungen die „gender asset gap “ (Deere,Ross 2006)?
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Künemund, H., Vogel, C. (2008). Erbschaften und ihre Konsequenzen für die soziale Ungleichheit. In: Künemund, H., Schroeter, K.R. (eds) Soziale Ungleichheiten und kulturelle Unterschiede in Lebenslauf und Alter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90815-1_11
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