Auszug
Dem relativen Bedeutungszuwachs der Betriebs- und Personalräte steht ein relativer Bedeutungsverlust der Gewerkschaften gegenüber. Bereits ein simpler Vergleich macht dies deutlich: Während die DGB-Gewerkschaften bei den Betriebsratswahlen seit drei Jahrzehnten ihren prozentualen Anteil an Betriebsrats-Mandaten mit relativ geringen Verlusten über die 70 Prozent-Marke halten konnten (Müller-Jentsch/Ittermann 2000: 218; Wassermann 2002: 54) haben sie seit Anfang der 1990er Jahre rund 40 Prozent ihrer Mitglieder verloren (vgl. Tabelle 2). Auch die offiziellen gewerkschaftlichen Vertretungsorgane im Betrieb, die Vertrauensleute, stecken in einer Krise.46 Demgegenüber haben, wie im vorstehenden Kapitel ausgeführt, die Betriebsräte stetig an Kompetenzen und Aufgaben hinzu gewonnen, ein Zugewinn, der das Selbstbewusstsein gestärkt hat, aber von nicht wenigen auch als Last und Überforderung empfunden wird.
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Literatur
Beispielsweise dokumentiert die IG Metall, die in der Vergangenheit über ein dichtes Netz aktiver Vertrauensleute verfügte, in ihren Auswertungen zu den Vertrauensleutewahlen seit Anfang der 1980er Jahre einen Rückgang der Betriebe mit Vertrauensleuten (Rudolph/ Wassermann 1996: 153f.).
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2007). Krise und Reform der Tarifpolitik. In: Strukturwandel der industriellen Beziehungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90746-8_8
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15567-8
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