Auszug
Es gibt bislang nur wenige empirische Studien über die Freie Waldorfschule, die den gängigen forschungsmethodischen Mindeststandards genügen. Hier wird eine solche Arbeit zu einem Thema vorgelegt, das seit mehr als 80 Jahren mehr oder weniger unhinterfragter Bestandteil der pädagogischen Praxis an der Waldorfschule ist — das achtjährige Klassenlehrerprinzip. Es steht exemplarisch für viele andere, von Rudolf Steiner empfohlene und zumeist heute noch realisierte waldorfpädagogische Besonderheiten, zu denen z.B. auch die Vorstellung der Entwicklung der vier „Leiber“ in Jahrsiebten und die darauf beruhende Didaktik und Methodik, die Zusammensetzung einer Klasse unter Berücksichtigung der vier Temperamente oder die Eurythmie als Unterrichtsfach zählen. Diese Besonderheiten sind in der Regel aus „geisteswissenschaftlicher Erkenntnis“ hergeleitet bzw. begründet, weshalb den Waldorfschulen vielfach unterstellt wird, ihre Pädagogik basiere auf Märchen und Mythen, zumindest jedoch auf Annahmen und Behauptungen. M.E. ist dies auch solange akzeptabel, solange aus ihnen weltoffene, lebensbejahende, gebildete, selbstbewusste, kreative etc. Persönlichkeiten hervorgehen.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2007). Nachwort. In: Autorität und Schule. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90740-6_10
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Online ISBN: 978-3-531-90740-6
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