Auszug
Mit dem Aufstieg des Neoliberalismus in den 1970er-Jahren brach sich im gesellschaftlichen wie im politischen Raum mehr und mehr eine Haltung Bahn, die einseitig auf die Privatisierung staatlicher Aufgaben setzt. Die Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse durch den freien Markt — die zentrale Devise lautet: „Less government is good government“1 — stellt seither ein konsumtives Merkmal wirtschaftspolitischer Entscheidungsprozesse dar. Ungeachtet regionaler und sektoraler Unterschiede zielt die neoliberale Doktrin auf eine „Entthronung der Politik“ (Friedrich A. von Hayek), die sich in der Forderung nach einer möglichst weitreichenden Rückführung des öffentlichen Sektors konkretisiert.
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References
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Vgl. dazu: Claus Offe, „Unregierbarkeit“. Zur Renaissance konservativer Krisentheorien, in: Jürgen Habermas (Hrsg.), Stichworte zur „Geistigen Situation der Zeit“, Bd. 1: Nation und Republik, Frankfurt am Main 1979, S. 294 ff.
Vgl. John Locke, über die Regierung (The Second Treatise of Government), Reinbek bei Hamburg 1966, S. 26 ff.
Vgl. dazu: Thomas Kühne, Dreiklassenwahlrecht und Wahlkultur in Preu\en, Düsseldorf 1994, S. 386 ff.
Vgl. Friedrich A. von Hayek, Der Weg zur Knechtschaft, München 2003, S. 58
Siehe Friedrich A. von Hayek, Individualismus und wirtschaftliche Ordnung, 2. Aufl. Salzburg 1976, S. 176
8 Ders., Der Weg zur Knechtschaft, a. a. O., S. 110 f. (Hervorh. im Original)
Siehe Gerhard Willke, Neoliberalismus, Frankfurt am Main/New York 2003, S. 68
Siehe Wolfgang Hein/ Reinhart Kö\ler/ Michael Korbmacher, Historisch-kritische überlegungen zum Eigentum, in: Peripherie 101/102 (2006), S. 6
Siehe Dieter Schwab, Eigentum, in: Otto Brunner/ Werner Conze/ Reinhart Koselleck (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe, Stuttgart 1975, S. 104
Vgl. Jeremy Rifkin, Access — Das Verschwinden des Eigentums, 2. Aufl. Frankfurt am Main/New York 2000, S. 34 ff.
Vgl. Felix Welti, Eigentum und Zugang — Herausforderungen für den modernen Sozialismus, in: spw — Zeitschrift für Sozialistische Politik und Wirtschaft 123 (2002), S. 37; Saskia Sassen, Machtverhältnisse im elektronischen Raum, in: Das Argument 238 (2001), S. 701 ff.
Wilhelm Liebknecht, Zur Grundund Bodenfrage, 2. Aufl. Leipzig 1876, S. 7
Vgl. zu den nachfolgenden Ausführungen insbesondere: International Task Force on Global Public Goods, Meeting Global Challenges: International Cooperation in the National Interest, Stockholm 2006, S. 13 ff.
Siehe Elmar Altvater, Was passiert, wenn öffentliche Güter privatisiert werden?, in: Peripherie 101/102 (2006), S. 177
Vgl. Garrett Hardin, The Tragedy of the Commons, in: Science 162 (1968), S. 1243 ff.
Elmar Altvater, Was passiert, wenn öffentliche Güter privatisiert werden?, a. a. O., 186 f.
Siehe Ralf Ptak, Neoliberalismus: Geschichte, Konzeption und Praxis, in: Ulrich Müller/ Sven Giegold/ Malte Arhelger (Hrsg.), Gesteuerte Demokratie? — Wie neoliberale Eliten Politik und öffentlichkeit beeinflussen, Hamburg 2004, S. 23
Gary S. Becker, Der ökonomische Ansatz zur Erklärung menschlichen Verhaltens, Tübingen 1982, S. 7
Siehe Gordon Tullock, Economic imperialism, in: James Buchanan/ Robert Tollison (Hrsg.), Theory of Public Choice. Political Applications of Economics, Ann Arbor 1972; vgl. auch: Kenneth E. Boulding, ökonomie als eine Moralwissenschaft, in: Winfried Vogt (Hrsg.), Seminar: Politische ökonomie. Zur Kritik der herrschenden Nationalökonomie, Frankfurt am Main 1973, S. 118
Siehe Eva Kreisky, Verund Neuformungen des politischen und kulturellen Systems. Zur maskulinen Ethik des Neoliberalismus, in: Kurswechsel 4/2001, S. 38
Vgl. Rainer Bartel, Theoretische überlegungen zur Privatisierung, in: Friedrich Schneider/ Markus Hofreither (Hrsg.), Privatisierung und Deregulierung öffentlicher Unternehmen in westeuropäischen Ländern, Wien 1990, S. 19
Vgl. beispielhaft: Milton Friedman, Kapitalismus und Freiheit, Frankfurt am Main 1994; ders., Die Tyrannei des Status quo, München 1985
Frankfurter institut für wirtschaftspoiitische Forschung (Hrsg.), Mehr Mut zum Markt. Wege zur Erneuerung von Wirtschaft und Gesellschaft, Bad Homburg 1982, S. 23
Vgl. James Buchanan, Social Choice, Democracy, and Free Markets, in: Journal of Political Economy 62 (1954), S. 114 ff.; ders./Gordon Tullock, The Calculus of Consent. Logical Foundations of Constitutional Democracy, 5. Aufl. Ann Arbor 1974, S. 23 f.
Vgl. Rainer Bartel, Theoretische überlegungen zur Privatisierung, a. a. O., S. 19
Volker Schneider/ Marc Tenbücken, Erklärungsansätze für die Privatisierung staatlicher Infrastrukturen — ein Theorieüberblick, in: dies. (Hrsg.), Der Staat auf dem Rückzug. Die Privatisierung öffentlicher Infrastrukturen, Frankfurt am Main 2004, S. 90 f.
Siehe Dieter Plehwe/ Bernhard Walpen, Wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Produktionsweisen im Neoliberalismus, in: PROKLA 115 (1999), S. 204
Vgl. stellvertretend für diese Position: Wernhard Möschel, Privatisierung — Erfahrungen in Deutschland, in: Wolfgang Wiegand (Hrsg.), Rechtliche Probleme der Privatisierung, Bern 1998, S. 39 ff; Heinz Grossekettler, Privatisierung, Deregulierung und Entbürokratisierung. Zeichen des Zeitgeistes oder ordnungspolitische Daueraufgabe?, Münster 1993, S. 15 ff.
Vgl. George Yarrow, Privatization in Theory and Practice, in: Economic Policy 2/1986, S. 323 ff.
Vgl. Gladstone A. Hutchinson, Efficiency Gains through Privatization of UK Industries, in: Attiat E Ott/ Keith Hartley (Hrsg.), Privatization and Economic Efficiency. A Comparative Analysis of Developed and Developing Countries, Aldershot 1991, S. 87 ff.
Vgl. Werner Rügemer, Privatisierungszauber, in: Bläuer für deucsche und internationale Politik 6/2003, S. 665
Siehe Barbara Dickhaus/ Kristina Dietz, Private Gain — Public Loss?, in: rls-standpunkte 11 (2004), S. 2
Vgl. z. B. Michael von Prollius, Von der sozialen zur sozialistischen Marktwirtschaft. Die Irrwege eines ordnungspolitischen Konzepts, in: FAZ v. 25.6. 2005
Vgl. Ernst Hasso Ritter, Bauordnungsrecht in der Deregulierung, in: Deutsches Verwaltungsblatt 10/1996, S. 542
Siehe Edgar Grande/ Burkard Eberlein, Der Aufstieg des Regulierungsstaates im InfraStrukturbereich, München 1999, S. 7
Siehe Tobias Robischon, Letzter Kraftakt des Staatsmonopols: Der Telekommunikationssektor, in: Roland Czada/ Gerhard Lehmbruch(Hrsg.), Transformationspfade in Ostdeutschland, Frankfurt am Main 1998, S. 61 ff.
Siehe Barbara Dickhaus/ Kristina Dietz, Private Gain — Public Loss?, a. a. O., S. 1
Siehe Peter Riddell, The Thatcher Decade, Oxford 1989, S. 87 f.
Siehe Rupert Windisch, Privatisierung natürlicher Monopole. Theoretische Grundlagen und Kriterien, in: ders. (Hrsg.), Privatisierung natürlicher Monopole im Bereich Bahn, Post und Telekommunikation, Tübingen 1987, S. 8
Siehe Wolfgang Cornetz/ Peter Kalmbach, Privatisierung unter veränderten Rahmenbedingungen, in: Bremer Ausschuss für Wirtschaftsforschung (Hrsg.), Bremer Zeitschrift für Wirtschaftspolitik 3-4/1993, S. 16
Eine ausführliche Darstellung unter juristischen Gesichtspunkten findet sich bei: Wernhard Möschel, Privatisierung — Erfahrungen in Deutschland, in: Wolfgang Wiegand (Hrsg.), Rechtliche Probleme der Privatisierung, a. a. ö., S. 37 ff.
Siehe Christian Schwarz-Schilling, „Das kostet Kraft“ — Interview mit dem Bundespostminister über die Post-Misere, in: Wirtschaftswoche v. 26.7.1991, S. 33 und 35
Zit. nach: Ulrike Meyer-Timpe, Müllabfuhr: Zurück zur Kommune, In: Die Zeit v. 22.6.2006
Siehe Günter Hoffmann, Sozialistische Müllhaufen, in: Die Zeit v. 28.9.2006
Zu. nach: Klaus-Peter Schmid, Kommunalwaren. Alles muss raus, in: Die Zeit v. 22.6. 2006
Vgl. Bernhard Honnigfort, Dresdens Milliarden-Ding, in: Frankfurter Rundschau v. 9.3. 2006
Vgl. Christoph Butterwegge, Wohlfahrtsstaat im Wandel. Probleme und Perspektiven der Sozialpolitik, 3. Aufl. Opladen 2001, S. 112
Vgl. Winfried Wolf, Eisenbahn statt Autowahn. Personenund Gütertransport auf Schiene und Stra\e — Geschichte, Bilanz, Perspektiven, Hamburg/Zürich 1987, S. 114
Siehe Werner Rügemer, Cross Border Leasing, in: Kurswechsel 3/2004, S. 58
Ebd., S. 56
Vgl. Ebd., S. 59
Siehe Elmar Altvater, Was passiert, wenn öffentliche Güter privatisiert werden?, a. a. O., S. 197
Jörg Huffschmid, Ein starker und demokratischer öffentlicher Sektor statt des Vorrangs für Privatisierung und Deregulierung, in: Miren Etxezarreta u. a. (Hrsg.), Euro-Memo 2003, Hamburg 2004, S. 160
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Siehe Arthur Benz, Der moderne Staat. Grundlagen der politischen Analyse, München/ Wien 2001, S. 254
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Siehe Leonard Novy, Der Geist ist aus der Flasche, in: Berliner Republik 3/2005, S. 9
Vgl. Martin Kutscha, Erinnerung an den Sozialstaat, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 3/2006, S. 361
Siehe Mario Candeias, Neoliberalismus — Hochtechnologie — Hegemonie. Grundrisse einer transnationalen kapitalistischen Produktions-und Lebensweise. Eine Kritik, Hamburg 2004, S. 287
Vgl. Katinka Barysch, Is Tax Competition Bad?, in: CER Bulletin 37 (2004), S. 2
Vgl. Thomas Fritz, Daseinsvorsorge unter Liberalisierungsdruck. Wie EU und GATS öffentliche Dienste dem Markt ausliefern, Berlin 2004, S. 13
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Siehe Stefan Mertens, Der GATS-Vertrag als ein paradigmatisches Beispiel für die Schere zwischen Liberalismus und Demokratie, in: Sigrid Pfeiffer (Hrsg.), GATS und Maus — ein ungleiches Spiel, Berlin 2003, S. 21
Siehe Achim Seiler, Das WTO-TRIPS-Abkommen und die Optionen zur Umsetzung des Art. 27.3 (b). Patente, Sortenschutz, Sui generis. Studie im Auftrag der GEZ, Frankfurt am Main 2000, S. 5
Während die Behandlung von HIV/Aids bel einem Einsatz von Originalmedikamenten Kosten von ca. 10 000 US-Dollar pro Patient verursacht, sind gleichwertige Behandlungen mit Generika bereits für etwa 600 US-Dollar möglich.
Vgl. Ernst Forsthoff, Die Verwaltung als Leistungsträger, Stuttgart 1938, S. 6 ff.
Vgl. Siegfrid Katterle, Die neoliberale Wende zum totalen Markt aus der Sicht des Nordens, in: Willibald Jacob/ Jakob Moneta/ Franz Segbers (Hrsg.), Die Religion des Kapitalismus, Luzern 1996, S. 48 ff
Siehe BVerfGE, 100 (1999), S. 284
Siehe Albrecht von Lücke, Markt oder Staat, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 6/2006, S. 647
Siehe Gerhard Willke, Neoliberalismus, Frankfurt am Main/New York 2003, S. 21
Vgl. Rainer Zugehör, Die Globalisierungslüge. Handlungsmöglichkeiten einer verantwortlichen Wirtschaftspolitik, Unkel am Rhein/Bad Honnef 1998, S. 24
Vgl. z. B. Andreas Brenck, Privatisierungs modelle für die Bundesbahn, in: Werner Allemeyer u. a„, Privatisierung des Schienenverkehrs, Göttingen 1993, S. 80 f.
Vgl. Michel Reimon/ Christian Felber, Schwarzbuch Privatisierung. Was opfern wir dem freien Markt?, Wien 2003, S. 11 ff; Ernst Ulrich von Weizsäcker/Oran R. Young/Matthias Finger (Hrsg.), Grenzen der Privatisierung. Wann ist des Guten zu viel? — Bericht an den Club of Rome, Stuttgart 2006, S. 25 ff.
Bodo Zeuner, Entpolitisierung ist Entdemokraüsierung. Demokratieverlust durch Einengung und Diffusion des politischen Raums. Ein Essay, in: Rainer Schneider-Wilkes (Hrsg.), Demokratie in Gefahr? — Zum Zustand der deutschen Republik, Münster 1997, S. 31
Vgl. z. B. Wollgang Hoffmann-Riem, Tendenzen der Verwaltungsrechtsentwicklung, in: Die öffentliche Verwaltung 11/1997, S. 436
Siehe Hochkarätige Experten, in: Der Spiegel v. 4.8.1997, S. 73
Deutsche Bank Research, Daseinsvorsorge — Alibi für staatliche Wirtschaftstätigkeit?, EUMonitor: Beiträge zur europäischen Integration, Frankfurt am Main 2003, S. 14
Siehe Edgar Grande/ Burkard Eberlein, Der Aufstieg des Regulierungsstaates im Infrastrukturbereich, a. a. Q., S. 22
Siehe Gerhard Bäcker u. a., Sozialpolitik und soziale Lage in Deutschland, Bd. 1, 3. Aufl. Wiesbaden 2000, S. 36 f.
Siehe Peter Badura, Das Verwaltungsmonopol, Berlin 1963, S. 304 f.
Martin Kutscha, Die Anpassung des Verfassungsrechts im „schlanken Staat“, in: Christoph Butterwegge/ Martin Kutscha/ Sabine Berghahn (Hrsg.), Herrschaft des Marktes — Abschied vom Staat?, Baden-Baden 1999, S. 107
Vgl. HVerfG 6, Urteil v. 15.12.2004
Siehe Jan Ro\, Die neuen Staatsfeinde. Was für eine Republik wollen Schröder, Henkel, Westerwelle und Co.?, Frankfurt am Main 2000, S. 20
Siebe Werner Rügemer, Privatisierung in Deutschland — Eine Bilanz, Münster 2006, S. 173
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Engartner, T. (2007). Privatisierung und Liberalisierung — Strategien zur Selbstentmachtung des öffentlichen Sektors. In: Kritik des Neoliberalismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90707-9_3
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